altAuch beim zweiten Gastspiel bei den Erding Gladiators gibt es für den EV Regensburg nichts zu holen. Gehörig und eindeutig kamen die Irwin-Schützlinge vor 1.047 Zuschauern mit 2:7 unter die Räder.

350 Schlachtenbummler aus der Domstadt hatten sich auf die Reise zum ersten Gastspiel des Kalenderjahres 2015 gemacht und sie sahen einen erneut personell veränderten EVR. Martin Cinibulk fiel aufgrund hohen Fiebers aus, für ihn hütete Förderlizenzakteur Marco Eisenhut den Oberpfälzer Kasten. Simon Schütz kehrte nach seinem Engagement bei der deutschen U18-Nationalmannschaft zurück ins Team, dafür war Mirko Schreyer nicht mehr berücksichtigt worden. Nach wie vor fiel zudem Florian Domke aus, der an einem Comeback in naher Zukunft hart arbeitet. Bei den Gastgebern aus Erding fehlte der verletzte Andrew Schembri, zudem machte eine interessante Meldung vor der Partie die Runde. Florian Zimmermann und Daniel Krzizok machten sich mit ihren Kollegen warm, durften danach aber aus disziplinarischen Gründen nicht mitwirken.

Denkbar schlecht verlief für den Gast aus Regensburg der Start, denn schon die erste Torchance der Hausherren schlug sich in Zählbares um. Michael Trox jubelte in der 2. Spielminute über das 1:0, als sein Pfostenschuss unglücklich an die Schoner von Eisenhut im EVR-Tor prallte und von dort das Spielgerät den Weg über die Linie fand. Der in rot-weiss spielende Spitzenreiter aus der Oberpfalz agierte aber unbekümmert weiter und kam schon in Minute vier zum Ausgleich. Louke Oakley wurde perfekt von Stähle bedient und stellte auf 1:1. Es folgte eine absolute Druckphase des EVR, der Erding stark ins eigene Drittel drängte, aber leider vergas, das Tor zu treffen. Zwei Überzahlmöglichkeiten blieben ungenutzt, erst in der 19. Spielminute durften die stimmgewaltigen Regensburger Anhänger über die Führung jubeln. Svatopluk Merka zündete nach Pass von David Stieler den Turbo und traf flach ins Eck zum 1:2-Pausenstand.

Als kurios ist das Mitteldrittel zu bezeichnen, denn dort verlor das Team von Gäste-Coach Doug Irwin total den Faden. Zunächst drückten die Domstädter auf das 1:3, schnürten die Gladiators total an, die förmlich schwindelig gespielt wurden. Alleine David Stieler beschäftigte kurz nach Wiederanpfiff gute 30 Sekunden gleich vier Gegenspieler, was ihm natürlich Szenenapplaus einbrachte. Doch leider nahm in der 25. Spielminute das Ende seinen Anfang. Svatopluk Merka schoss noch im ersten Abschnitt sein Team in Front, im Zweiten sorgte der Deutsch-Tscheche aber dafür, dass dieses Tor nicht ausreichen sollte. Einen krassen Fehlpass quer durch das eigene Drittel nutzte Simon Pfeiffer für Erding zum 2:2. Noch dicker kam es dann in Minute 30. Colin Mulvey, der wohl der schnellste Akteur der gesamten Oberliga Süd ist, trat zum Sprint an und zwang EVR-Verteidiger Pielmeier zur Notbremse. Ob Hauptschiedsrichter Fröschle, der sich zunehmenden den Unmut der Regensburger zuzog, danach unbedingt auf Penalty entscheiden musste, sei dahingestellt. Seis drum, die Hausherren bekamen diesen zugesprochen und der gefoulte Mulvey musste selbst antreten. Eigentlich verstolperte der US-Boy seinen Versuch und brachte die Scheibe mit dem Mute der Verzweiflung auf Eisenhut, der anscheinend auch schon abgeschaltet hatte und den Puck passieren ließ. Nun führten also die Hausherren mit 3:2 und diese konnten ihr Glück kaum fassen. Es folgten Sturmläufe, wie sie wohl seit langem nicht mehr in Erding an der Tagesordnung waren. Regensburg wehrte sich lange, drückte phasenweise auf den erneuten Ausgleich, doch in Minute 37 gab es den nächsten Rückschlag. Bernd Rische fälschte eine Hereingabe von Mulvey im Powerplay zum 4:2 für die Gladiators ab. Zu allem Überfluss ließ Eisenhut im Regensburger Kasten ganze 5 Sekunden vor der zweiten Sirene einen eher harmlosen Schuss nach vorne prallen, den der zweite Import der Hausherren, Tory Allan, dankend zum 5:2 zur zweiten Pause verwertete (40.).

In den Gesichtern der mitgereisten Fans waren große Fragezeichen zu erkennen, denn ihr Team war im Anfangsdrittel absolut überlegen und hätte sich einen hohen Vorsprung heraus schießen müssen. Nachdem Rische mit seinem zweiten Tor am Freitagabend, diesmal ein Powerplayhammer von der blauen Linie in den Winkel in Minute 46, auf 6:2 erhöhte, schossen sich die Gäste noch mehr auf Referee Fröschle ein. Der Baden-Württemberger lieferte ehrlich gesagt nicht seine beste Leistung ab, war jedoch nicht für das Ergebnis verantwortlich. Immerhin lag er richtig, als beim Hausherren-Kapitän Lorenz die Sicherungen in Minute 49 durch brannten. Erdings Torsteher Louis-Vincent Albrecht, der wie so oft gegen Regensburg einen Sahnetag erwischt hatte, verlor seinen Schläger und forderte eine neue Kelle von der Bank an. In der Hektik des Geschehens traf Lorenz eine folgenschwere Entscheidung und warf die Torwartkelle unter dem laufenden Spiel durch Freund und Feind aufs Eis. Zum Glück ist bei dieser Aktion niemanden etwas passiert, Lorenz durfte dafür aber vorab in die Kabine wandern. Als hätte das nicht ausgereicht, setzte Florian Engel in der 59. Spielminute den Schlusspunkt unter einen schwarzen Abend für den EVR. Ein satter Schuss, erneut aus der Distanz, schlug hinter Eisenhut zum 7:2 im Gästetor ein.

Nach sieben Siegen in Folge kassiert der EV Regensburg einen herben Dämpfer und fällt auf den zweiten Tabellenplatz zurück. Freiburg kehrt auf Platz eins zurück und hat nun zwei Zähler Vorsprung auf die Oberpfälzer, die am Sonntag den Deggendorfer SC zu Gast haben. Eine wichtige Information zu diesem Heimspiel: Aufgrund des 42. Internationalen Bambiniturniers wurde der Spielbeginn von 18.00 Uhr auf 18.30 Uhr verlegt. Der Verein bittet dies zu beachten. Außerdem muss lobend erwähnt werden, dass die fantastischen Regensburger Fans noch lange nach Abpfiff in Erding trotz der hohen Niederlage feierten und ihrem Team vor allem eines vermittelten: „Verlieren ist keine Schande, auch nicht in dieser Höhe. Am Sonntag geht´s wieder bei Null los“!