altDie Regensburger Kufencracks rehabilitieren sich beim Gastspiel in Grafing für die erste Heimniederlage der Saison am vergangenen Freitag gegen Peiting. Mit 5:4 behielten die Irwin-Schützlinge bei dessen ehemaligen Arbeitgeber die Oberhand.

Beim EV Regensburg kehrte die etatmäßige Nummer eins zurück in den Kasten, nämlich Martin Cinibulk. Nach zuletzt zwei Spielen Pause sollte sich der Routinier sehr stark präsentieren. Ansonsten waren die Gäste bis auf den langzeitverletzten Florian Domke mit ihrem besten Aufgebot zu den Oberbayern gereist. Diese begrüßten mit Marcel Pfänder einen Neuzugang in ihren Reihen, der aber zunächst einmal als Testspieler agiert. Als überzähliger Kontingentspieler saß beim EHC Klostersee Jefferson Dahl auf der Tribüne und im Kasten stand Martin Morczinietz.

Zu Beginn der Partie waren die Gastgeber vor 642 Zuschauern optisch etwas überlegen. Schon in der 3. Spielminute musste Gäste-Keeper Cinibulk alles abrufen, um einen frühen Rückstand zu verhindern. Seine Teamkollegen forderten aber auch den Grafinger Keeper und so verzeichnete David Stieler mit seinem Lattenschuss in Minute 10 die größte Torannäherung für die Domstädter. Diese durften aber schon kurz darauf über die Führung jubeln, als Hausherren-Angreifer Miikka Tuomainen in der Kühlbox saß. Geduldig spielte der EVR seine numerische Überlegenheit aus und am Ende war Louke Oakley mit einem Schuss durch die Beine von Morczinietz der Nutznießer zum 0:1 (15.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause, doch noch vor dieser gab es eine unnötige Strafzeit gegen den EV Regensburg. Deren Angreifer Michael Welter kassierte wegen eines Kniechecks in der neutralen Zone gegen EHC-Verteidiger Dominik Unverzagt, der die Partie daraufhin verletzungsbedingt beenden musste, eine Spieldauerstrafe. Somit fehlt Welter am kommenden Freitag im so wichtigen und richtungsweisenden Spitzenspiel gegen den EHC Bayreuth.

Besser, ja viel besser starteten die Oberpfälzer in das zweite Drittel. Als die Gastgeber wegen eines unkorrekten Wechsels eine Strafe kassierten, war erneut die Regensburger Offensive zur Stelle. Diesmal schloss David Stieler nach einem schönen Pass von Barry Noe unhaltbar zum 0:2 für den Gast in Überzahl ab (25.). Noch deutlicher konnte nur wenige Augenblicke später Vitali Stähle in der 28. Spielminute das Ergebnis gestalten. Andreas Pielmeier bewies Auge und Stähle hatte keine Mühe mit der Rückhand das Spielgerät am verdutzten Grafinger Torsteher zum 0:3 vorbei zu schieben. Die von Andrej Mitkevics trainierten Cracks vom EHC Klostersee suchten lange vergeblich nach ihrem ersten Erfolgserlebnis des Abends und so war die Erleichterung groß, als Marvin Kablau in der 38. Minute die Scheibe zum ersten Mal an EVR-Torhüter Cinibulk vorbei brachte. Das störte aber die Mannschaftskollegen von Cinibulk keineswegs, denn nur 47 Sekunden später stellten diese den Drei-Tore-Abstand wieder her. Kevin Schmitt feierte mit einem Hammer zum 1:4 seinen ersten Saisontreffer (38.). Unglücklich war dann aus Gästesicht der erneute Anschluss von Klostersee ganze 18 Sekunden vor der zweiten Pause. Philipp Quinlan hielt seinen Schläger in den Schuss von Neuzugang Pfänder, der somit für Cinibulk unhaltbar wurde und zum 2:4-Pausenstand einschlug (40.).

Der EHC Klostersee schien sich für die letzten zwanzig Minuten einiges vorgenommen zu haben, denn er rannte mit wütenden Angriffen auf das Gäste-Tor an. Doch ein ums andere Mal war bei Martin Cinibulk vom EVR Endstation. Bis zur 53. Spielminute sollte es dauern, bis der nächste Treffer fiel. David Stieler gelang mit seinem zweiten Tor an diesem Sonntag die vermeintliche Vorentscheidung zum 2:5. Mustergültig von Louke Oakley freigespielt tanzte Regensburgs Nummer 14 Martin Morczinietz im EHCK-Kasten zum Jubel der ca. 150 mitgereisten EVR-Fans aus. Grafing ließ die Köpfe aber nicht hängen und spielte munter weiter. Dass es sogar am Ende nochmal richtig eng werden sollte, hatte wohl niemand mehr auf der Rechnung. Zunächst besorgte Dominik Quinlan im Powerplay aus absoluter Nahdistanz das 3:5 und in der Schlussminute bugsierte Miikka Tuomainen die Scheibe zum 4:5 über die Linie. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 19 Sekunden auf der Uhr. Mitkevics nahm natürlich eine Auszeit- Regensburg hatte seine schon im 2. Drittel gezogen - und nahm EHCK-Torsteher Morczinietz zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis. Der Regensburger Abwehrverbund hielt aber stand und sicherte den Auswärtserfolg beim EHC Klostersee.

Der Sieg in Grafing war wichtig für die Köpfe der EVR-Cracks. Das drohende 0-Punke-Wochenende konnte abgewendet werden und zum neuen Spitzenreiter aus Freiburg wurde der Anschluss gewahrt. Die Baden-Württemberger waren in Sonthofen mit 4:1 erfolgreich und bleiben zwei Zähler vor Regensburg. 45 Punkte hat das Team von Doug Irwin vorzuweisen, dicht gefolgt von Freitagsgegner Bayreuth mit 44 Punkten. Der Vierte aus Selb hat sogar schon fünf Zähler Rückstand auf den EVR, liegt aber mit 40 erspielten Punkten sicher vor Bad Tölz.

EHC Klostersee – EV Regensburg 4:5 (0:1, 2:3, 2:1)

Tore:
0:1 (14:12) Oakley (Noe-Stieler bei 5-4), 0:2 (24:35) Stieler (Noe-Heger bei 5-4), 0:3 (27:01) Stähle (Pielmeier-Oakley), 1:3 (37:02) Kablau (Kaefer), 1:4 (37:49) Schmitt (Heger-Stöber), 2:4 (39:42) P. Quinlan (Pfänder-Kana), 2:5 (52:53) Stieler (Oakley-Stähle), 3:5 (55:09) D. Quinlan (P. Quinlan-Tuomainen bei 5-4), 4:5 (59:41) Tuomainen (Senger-D.Quinlan)

Zuschauer: 642
Schiedsrichter: Paule (Gaube, Kohlmüller)
Strafen: Klostersee 6, Regensburg 35