altIn einem klasse Eishockeyspiel im Eisstadion am Gutenbergweg entführen die Eisbären Regensburg vor 3.093 Zuschauern drei Punkte und zeigen sofort, dass sie eines der Top-Teams der Liga sind.

Über 800 Fans waren aus der Domstadt mit nach Landshut gereist, um dem Auftakt in die neue Spielzeit beizuwohnen. Sie wurden Zeuge davon, dass bei den Eisbären für den privat verhinderten Felix Schwarz DNL-Akteur Davide Vinci ins Aufgebot rückte und dieser zeigte eine tadellose Leistung. Bei den Gastgebern, die mit Billy Trew einen neuen Kapitän gefunden haben, der in den letzten beiden Jahren dieses Amt bei den Regensburgern inne hatte, waren keine Ausfälle bekannt.

Im EVL-Kasten stand Max Englbrecht, ebenfalls mit Regensburger Vergangenheit, wie so einige Spieler bei den Niederbayern und bei den Eisbären war Peter Holmgren der Starting-Goalie. Beide sahen von Beginn an, wie ihre Vorderleute konzentriert zu Werke gingen und zunächst keine Großchancen zuließen. In der 7. Minute wurde es aber zum ersten Mal gefährlich und zwar vor dem Hausherren-Tor. Englbrecht musste einen Schuss von Bosas prallen lassen, Gajovsky war sofort zur Stelle und setzte die Scheibe nur an den Pfosten. Minute 11 bot für den Gast sogar eine noch größere Chance, in Führung zu gehen, denn gleich zwei Landshuter Cracks brummten in der Kühlbox, jedoch war das Eisbären-Visier noch nicht richtig eingestellt. Arnoldas Bosas traf einmal die Latte und einmal den Pfosten, sodass die Gastgeber sich bedanken durften, nicht mit zwei, drei Toren Rückstand in die erste Pause gehen zu müssen.

Eine alte Weisheit im Sport sagt schon immer: Wer vorne die Tore nicht macht, bekommt sie eben hinten. Das lag auch ab Drittel zwei ziemlich schnell in der Luft, denn EVL-Coach Axel Kammerer schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Landshut nahm im Mittelabschnitt das Zepter in die Hand und drückte immens auf EVR-Goalie Peter Holmgren. Der Deutsch-Schwede bewies aber ein ums andere Mal Ruhe und bewahrte seine Teamkollegen vor einem Rückstand. Als Hauptschiedsrichter Kannengießer, der sehr kleinlich pfiff und nicht wirklich eine Linie erkennen ließ, in der 36. Spielminute Jason Pinizzotto auf die Strafbank beorderte, schlug dessen alter Teamkollege David Wrigley für den EV Landshut zu. Einen Doppelpass auf engstem Raum schloss der Kanadier zur umjubelten 1:0-Führung für die Niederbayern ab. Es dauerte aber nur 35 Sekunden, bis die Eisbären zurückschlugen und den befreienden Ausgleich bejubelten. Diesmal waren die Oberpfälzer in Überzahl, Nikola Gajovsky bestach wieder einmal durch seine Spielmacherqualitäten und bediente Bosas mit einem traumhaften Traumpass. Das 1:1 per Direktabnahme war für den Litauer dann nur noch Formsache (37.).

Somit war für die letzten zwanzig Minuten weiterhin alles offen und schon kurz nach Wiederbeginn hatten die Schützlinge von Eisbären-Dompteur Peppi Heiß die erste dicke Chance. Yannik Baier war in Minute 42 auf und davon, umspielte Max Englbrecht mit einem sehenswerten Move und hatte Pech, dass er am Pfosten des Heimtores scheiterte. Die Eisbären zeigten sich nun wieder von ihrer stärksten Seite und zwangen den Hausherren ihr Spiel auf. Dafür wurden sie auch belohnt. Erneut waren Arnoldas Bosas und Nikola Gajvosky die Hauptakteure, als der nächste Treffer viel. Regensburg gewann im eigenen Drittel die Scheibe, Bosas öffnete mit einem langen Pass auf Gajovsky das Spiel und als der scharfe Rückpass in den Slot kam, lenkte Bosas diesen unhaltbar zur 2:1-Gästeführung ins Netz (46.). Landshut zeigte sich davon beeindruckt und kassierte bereits 130 Sekunden später den nächsten Genickschlag. Jason Pinizzotto arbeitete hart mit Peter Flache in der Ecke, platzierte sich danach im Slot und genau dort brachte Peter Flache das Spielgerät auch hin. Der erfahrene Deutsch-Kanadier Pinizzotto zeigte dort seine Torjäger-Qualitäten und traf trocken zum 3:1 für seine Farben. Landshut versuchte danach nochmal alles, nahm schon gut zehn Minuten vor Ende eine Eiszeit und in der Schlussphase den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, der Derbysieger hieß aber trotzdem nach 60 Minuten Eisbären Regensburg und das mehr als nur verdient.

Die Truppe von Peppi Heiß überzeugte zum Start viele Skeptiker, die dem Team diesen Auftakt nicht zugetraut hatten. All das stärkt die Vorfreude auf den kommenden Sonntag, an dem das erste Punktheimspiel in der Oberliga Süd gegen Rückkehrer Miesbach ansteht. Die Partie gegen den TEV beginnt um 18.00 Uhr, der Einlass in die Donau-Arena erfolgt ab dieser Saison schon eineinhalb Stunden vor Anpfiff, das bedeutet um 16.30 Uhr. Das Team und die Verantwortlichen freuen sich auf den Startschuss vor heimischer Kulisse, bei dem einiges geboten sein wird.

DAS SPIEL IM STENOGRAMM:

EV Landshut – Eisbären Regensburg 1:3 (0:0, 1:1, 0:2)

EV Landshut: Englbrecht (Berger) – Krogh, Schadewaldt; Baumgartner, Meier; Heiß, Kuhn; Gröger – Reiter, Trew, Wrigley; Hofbauer, Forster, P. Abstreiter; Zitterbart, Franz, Fischhaber; L. Abstreiter, Baßler, Ehl

Eisbären Regensburg: Holmgren (Urbisch) – Gulda, Schmitt; Schütz, Wolsch; Alt, Tippmann; Vogel, Eckl – Heger, Gajovsky, Bosas; Baier, Mangold, Tausch; Pinizzotto, Flache, Kronawitter; J. Felsoci, D. Felsoci, Vinci

Tore: 1:0 (35:41) Wrigley (Reiter-Krogh bei 5-4), 1:1 (36:16) Bosas (Gajovsky, Flache bei  5-4), 1:2 (45:07) Bosas (Gajovsky, Schmitt), 1:3 (47:17) Pinizzotto (Flache, Schmitt)

Zuschauer: 3.093
Schiedsrichter: Kannengießer – Thür, Van der Heyd
Strafminuten: Landshut 16 – Regensburg 16