ice.bear#86 schrieb:
Um wieder auf das Ursprungsthema zurück zu kommen:
Die Mannschaft konnte Gott sei Dank zeigen, dass sie das beste Team der OL Süd darstellt. Andere Clubs haben teurere und sicher auch talentiertere Spieler bzw. mehr individuelle Klasse. Wir hatten einfach das beste Kollektiv.
Dazu kam, dass uns das Glück heuer zur richtigen Zeit hold war. Keine schlimmen zusätzlichen Ausfälle während der Playoffs. Die Mannschaft immer in der Lage, noch eine Schippe drauf zu legen. Und allein in der Finalserie das eine oder andere Mal im entscheidenden Moment das Puckglück auf unserer Seite.
Außerdem hatten wir vier Reihen, die alle auf ihre eigene Art eine brutale Bedrohung für jeden Gegner darstellten. Wir konnten 60, 70, 80 Minuten lang Vollgas powern. Ich hatte schon den Eindruck, dass den Gegner ab dem dritten Spiel langsam die Puste ausging. Ich glaube wir hatten noch nie eine derart gefährliche vierte Reihe. Die haben allein im Finale der Memminger Topreihe ordentlich eingeheizt. Irgendwann können die dann halt nicht mehr, vor allem wenn sie derart viel Eiszeit haben wie z. B. Svedlund.
Mir haben die Eisbären die letzten Jahre insgesamt immer große Freude gemacht. Zum großen Wurf hat es nie gereicht. 2016 waren wir so knapp dran, aber hatten eben im entscheidenden Moment das Pech. Ganz ehrlich: erst beim 3:1 von Peter Flache habe ich erst so richtig, also so RICHTIG RICHTIG realisiert, dass es heuer wirklich klappen kann. Da hat die Bayreuth-Serie wohl einen kleinen Knacks bei mir hinterlassen.
Bei der Schlusssirene konnte ich mich auch erstmal gar nicht wirklich freuen. Das war ein ganz komisches Gefühl, zwischen Lachen und Weinen. Immer wieder die Bilder vor Augen, wie wir 2008 den Klassenerhalt feiern und ein paar Wochen später zum ersten Auswärtsspiel in Mitterteich stehen. Das, die ganze Landesliga-Saison, hat sich sehr tief eingegraben. Das Auswärtsspiel in Pegnitz, wo uns ein Spieler namens Schwindl angespuckt hat. Der Psycho-Goalie von Gebensbach. Die Donau Arena mit ein paar Hundert Hartgesottenen. Mann schaut das Stadion scheiße aus, wenn es so leer ist.
An dieser Stelle möchte ich auch nochmal ein ganz dickes fettes DANKE an alle aussprechen, die den harten und langen Weg mitgegangen sind. Auf dem Eis, daneben, auf den Rängen.
Erst jetzt, ein paar Tage später, kommt dieses pure Gefühl der Freude.
An die neue Saison mag ich noch gar nicht so sehr denken.
Ich habe nur den großen Wunsch, dass wir, also der Club, die Verantwortlichen und wir Fans uns treu bleiben.
Dass wir am Boden bleiben und geduldig sind. Dass wir weiter auf den eigenen Nachwuchs setzen. Die Idee mit einem Kooperationspartner finde ich super. Weiden oder Deggendorf würden sich doch anbieten.
Wir werden im ersten DEL2-Jahr jede Menge Haue kassieren. Das ist in den letzten Jahren jedem Aufsteiger so gegangen. Darauf müssen wir uns einstellen. Aber ich hoffe, dass wir dann eben nicht den Trainer feuern. Dass wir eben nicht die Mannschaft auspfeifen. Sondern dass wir bis zur letzten Sekunde dran bleiben und zusammenhalten, dass wir uns und unserem Weg treu bleiben.
So wie im Fußball der SC Freiburg. Die halten an ihrer Philosophie und an ihrem Trainer fest, auch wenn sie mal absteigen. Die reißen vielleicht keine Bäume aus, weil sie halt nicht die Großsponsoren haben. Aber sie gehen einen gesunden Weg und sorgen immer mal wieder für eine Überraschung. Das könnte doch ein Vorbild für uns sein.
Ich hatte ehrlich gesagt erst nach dem gehaltenen Penalty und dem danach folgenden Blick auf die Stadionuhr zum ersten mal das Gefühl "wir können das wirklich packen".
Auch als der Kerl hinter mir am Bierstand in der 2. Pause meinte "mein Freund, ich gehe seit 35 Jahren ins Eishockey, glaub mir, Regensburg gewinnt das heute!" ich hab ihn als "verrückt" bezeichnet. Sorry übrigens, falls du hier mitliest und dich an mich erinnern kannst.
Wir haben es wirklich gepackt!!