Was mir gerade kam, bezogen auf das Thema Ausländer.
Wir wissen ja nicht, was genau hinter dieser Rotation (2 Spiele-Rhythmus) steckt.
Vielleicht hat man sich auch nach Osterbergs Genesung mit den Spielerberatern/Agenten zusammengesetzt und gesagt "He Jungs, passts auch, Situation ist wie folgt..., es gibt 2 Möglichkeiten, Möglichkeit A - wir müssen uns von einem trennen, Möglichkeit B - wir rotieren..."
Vielleicht wurde sich da auf Möglichkeit B geeinigt, mit der Zusage, jeder bekommt gleich viel Spielpraxis, das ist vermutlich immer noch besser, als wie wenn du als Agent deinen Klienten plötzlich mitten unter der Saison an ein anderes Team (evtl. sogar im Ausland) vermitteln musst.

Bei Möglichkeit A hättest du vermutlich einen wütenden Agenten auf der Matte stehen und interne Unruhen...

Ich glaube jetzt nicht, dass wir uns von Beratern vorschreiben lassen, was wir zu tun haben. Schließlich bezahlen wir die Spieler ja auch. Und selbst wenn: Dann muss man sich halt nochmal zusammensetzen und eine Lösung finden. An erster Stelle muss der sportliche Erfolg stehen.

Das Spiel gestern musste ich erstmal verdauen. Nach langer Zeit mal wieder ein Beitrag von mir.

Die letzten Spiele waren von der grundsätzlichen Leistungstendenz nicht überzeugend, auch wenn es der Mannschaft ab und zu gelungen ist Ergebnistechnische Nadelstiche zu setzen.

Ich bin weit davon entfernt Trauerfeierlieder anzustimmen, es gilt jetzt den Trend zu brechen. Die Zahlen über bisher geleistetes geben dem Verein recht ruhe zu bewahren. Die Leistungstendenz ist negativ, nicht der Tabellenplatz.

Ich bin derzeit schon etwas frustriert aufgrund der mageren Punkteausbeute gegen die direkten Wettbewerber um den Abstieg, aber von Scherbenhaufen u.ä. zu sprechen geht mir etwas zu weit. Auch sollten wir m.E. nach nicht die Angst vor negativen Konsequenzen in den Mittelpunkt rücken. Angst lähmt und verstärkt bereits vorhandene Blockaden. Und genau das brauchen wir nicht.

Wir haben noch 1/4 zu gehen, prinzipiell können die Jungs erfolgreiches Eishockey spielen - jetzt muss das wieder Einzug nehmen.

Wie dies u.a. erfolgen könnte:

o Siegermentalität: Im Kopf der Spieler darf es die Möglichkeit der Niederlage gar nicht geben. Diese Geisteshaltung zeigt sich im Leistungsergebnis auf dem Eis. Nicht immer im Ergebnis; aber in der Leistung. MK sagt immer, wir sind eine "Gewinnermannschaft" - und diese Mentalität strahlt das Team (logischerweise) derzeit nicht aus. In meinem Berufsleben merke ich das immer wieder, sobald der Kopf rattert lässt der Erfolg auf sich warten. Aber: Die Umsetzung ist leichter gesagt als getan. Das ist auch mir bewusst. Ggf. kann hier professionelle Hilfe von außen helfen.

o Spielstil: Wir sind Aufsteiger und seit Spieltag 1 Abstiegskandidat Nummer 1. Gepasse und Geschlänze bringt keine Mannschaft den Erfolg ein. Das sind Dinge für die Galerie. Ansatzpunkte wie schon von uns oft angesprochen: Schießen, geradliniges Spiel, hinten einfach über Bande rausspielen, Slot besetzen, Shot Blocking etc. UND, auch wenn da einige evtl. anderer Meinung sind: SHOTS, SHOTS, SHOTS, SHOTS, SHOTS!!!! Mir ist bewusst dass wir derzeit wenige Buden machen und auch an unserer ineffezienz scheitern, aber die Dinger fallen schon rein wenn wir mit der o.g. Einstellung an die Schüsse gehen.

o Reihen: "...never change a running system, but always develop a running system to go better and faster..." V.a. in der Endphase der Saison ist wichtig sich für die Herausforderung von PlayOff/Down vorzubereiten. Also Kontiwechsel UND Reihenwürfeln sein lassen, Sympathien haben im Berufsleben keinen Platz wenn die Leistung nicht stimmt. Auch gehört für mich dazu in Spielen selektiv (wie z.B. gestern es ECT vorgemacht hat) auch ein, zwei mal "high performer" Reihen in kurzen Abständen zu bringen um den Druck zu erhöhen.

o körperliche Komponente: Wir sind körperlich eine der, wenn nicht sogar die schwächste Mannschaft in der Liga. Wir sind leichter und kleiner als die meisten unserer Kontrahenten. Das ist nicht zwingend ein Nachteil. Wir müssen uns die Vorteile unserer Wendigkeit und Schnelligkeit wieder wie in den ersten 2/4 der Saison mehr zu nutze machen. Das versuchen wir, nur leider mündet es derzeit oft in hinfallen oder überfahren der eigenen Spieler.

o Sonstiges: Nach den Pausen eher am Eis sein. Dieses ständige meckern (PK, auf der Bank) über die Schiris lassen.

Das waren jetzt mal einige Punkte von mir die helfen können wieder in den Fokus zu kommen. Ich bin davon überzeugt, dass wir kommendes Jahr wieder ein Mitglied der DEL 2 sein dürfen, wenn wir jetzt mit Verstand und unbandiger Willenskraft den Turnaround schaffen.

Auf geht's Jungs, ihr packt das - WIR stehen hinter euch und selbst die Eventies erkennen Eure Leistung jede Woche an.

Arbeitet weiter an Eurem Fundament auf der die Ruhmeshalle anno 2022 erbaut wurde!

Für alle, zur Beruhigung - unser Restprogramm:

Heimspiele:
Kassel
Bad Nauheim
Freiburg
Selb
Lausitz
Krefeld

Auswärts:
Ravensburg
Heilbronn
Freiburg
Landshut
Kaufbeuren
Dresden
Crimmitschau


Wie MK schon mehrfach gesagt hat: es gibt keine leichten Gegner

Kirchi schrieb: Das vielleicht nicht. Aber wer weiß was sich Spieler alles in ihre Verträge schreiben lassen? Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, dass zum Beispiel in Matus` Vertrag eine Einsatzgarantie von einer bestimmten Prozentzahl steht und deshalb oft zu seinem Gunsten rotiert wird. Einerseits kann ich mir nicht vorstellen, dass wir uns solche Verträge aufdrehen lassen, andererseits wirst zu manchen Zugeständnissen teils wohl auch gezwungen, wenn Du Spieler XY haben willst.

chris

chris schrieb:
Kann mir weder vorstellen, dass es Zugeständnisse an Berater noch Klauseln in Verträgen gibt, die Spielzeiten garantieren.

Dies ist m.M.n. auch der falsche Ansatz.
Für mich ist der richtige Ansatz, zum einen wir brauchen alle 5 Kontis und alle 5 haben auch ihre Stärken, zum anderen muss man sie "nur" richtig einsetzen. Richtig im Sinne von, in welcher Reihe, mit welchen Aufgaben. Und richtig im Sinne, gegen welchen Gegner, geh ich das anstehende Spiel eher offensiv oder eher defensiv an. Dann gibt es aber auch keine Quote o.ä., sondern es wird von Spiel zu Spiel aufgeboten, wenn alle 5 gesund sind.

Meine konkreten Beispiele:
Nächste Woche gegen Kassel (oder in Ravensburg) macht eine offensive Ausrichtung eher weniger Sinn. Hier würde ich nun eine Kontiauswahl mit Matus wählen.

Gegen Bayreuth könnte ich beide Varianten verstehen, zum einen defensiv mit Matus, um Bayreuth Zuhause erstmal die Räume eng zu machen oder offensiv, denn schließlich spielt man gegen den Tabellenletzten, der nicht grad vor Selbstvertrauen strotzt.
Aber: Es gab zuvor das fulminante Spiel gegen LA mit zwei starken Reihen 1+2 an diesem Abend (neben dem klasse Kollektiv). Den Schwung hätte man mitnehmen bzw. wieder aufnehmen müssen, dann hätte man dort mit derselben Reihenzusammenstellung antreten müssen wie gegen LA, mit Piippo. Erst recht als Gajo auch noch ausfiel, damit zumindest 1 gut performende Reihe aus dem LA-Spiel erhalten geblieben wäre.

Und gegen Crimmitschau hätte nur ein offensive Ausrichtung mit den Reihen Trivino-Gajo-Divis und Piippo-Osterberg-Schmid gegeben. Keine Ahnung, was hier der Plan war. Auf jeden Fall war er falsch.

Blueliner schrieb:
Danke Blueliner. Meine volle Zustimmung. Bestimmt einer der besten Posts der letzten Zeit. Einige der aktuellen Probleme erkannt, geschildert und sogar mit Lösungsansätzen erläutert. Klasse. (ich hab´s nur wegen dem Platz gekürzt, bitte seinen Originalpost lesen)

Auch bei einigen anderen Posts waren sehr gute Kritiken und auch m.M.n. durchaus schlüssige Lösungsansätze dabei oder haben sich neben anderen (weniger hilfreichen) Kritiken und Ängsten : ) dort in den Posts versteckt. Da muss man halt filtern. Danke auch dafür.

Mir zeigt das wieder, wie sehr die Eisbären-Fans auch grad in der derzeitigen Ergebnis- und Spielkrise hinter dem Team und der Eisbären-Orga stehen, mit dem Team mitleiden, aber auch neben allen Ängsten auch wirklich konstruktive Denk- und Lösungsansätze liefern, damit wir aus diesen eher schlechten Tagen herauskommen und der Wunsch nach dem Klassenerhalt Realität werden kann.

Es ist schade, dass diese Eishockey-Leidenschaft und auch langjährige Eishockey-Kenntnis aus diesen Bereichen des Forums zu wenig Einfluss findet in das Tagesgeschehen der Eisbären, nicht auch mehr Wertschätzung erfährt.

lavallee schrieb: Ich fänds eher abenteuerlich wenn ein Trainer sich auch nur in irgend einer Art und Weise von einem Forum beeinflussen lassen würde.

chris schrieb:
Was passiert dann, wenn so eine Einsatzgarantie nicht erfüllt wird? Vertragsauflösung, Strafe (Geld)?

Wir wissen nicht, was mit den Spielern vereinbart worden ist. Wenn aber z. B. ein Matus überhaupt erst unter der Prämisse hierher gekommen ist, eine bestimmte Anzahl Spiele zu bestreiten (ausgenommen Verletzungen), dann hat Max ein Problem, wenn er das nicht einhält. Das Vertragstechnische wäre das eine, aber Max hätte ein Glaubwürdigkeitsproblem. Ich glaube, dass das zumindest eine Rolle bei der Rotation spielt. Wenn das Wort des Trainers nicht mehr gilt, verliert er die Mannschaft.
Das andere ist, dass ein Spieler, der z. B. 10-15 Spiele auf der Tribüne sitzt, aber dann in die Bresche springen muss, weil ein anderer ausfällt, erstmal Anlaufzeit braucht.

Trotz alledem glaube ich, dass wir, wenn wir konstant gute Leistungen sehen und konstant Punkte einfahren wollen, auch eine gewisse Konstanz im Lineup brauchen. Und wenn Osterberg und Piipponen gut drauf sind, muss man sie spielen lassen.
Evtl. würde Richard Divis auch mal eine Verschnaufpause guttun.

Ein Fußballtrainer sagt immer "ich entscheide mich nie gegen einen Spieler, sondern ich entscheide mich für einen anderen, im Sinne der Mannschaft." Das sollte die Devise sein.