Am gestrigen Freitagabend stand für die Regensburger Kufencracks ein Spiel gegen einen direkten Konkurrenten an. Die Erding Gladiators waren der Gastgeber, bei denen mit Brandon Nunn ein alter Bekannter spielt. Beim EVR konnte Neuzugang Chris Capraro sein Debüt feiern.

Regensburg konnte bis auf den gesperrten Stammtorhüter Martin Cinibulk und Dominik Patocka, der für Ingolstadt in der DEL auflief, in Bestbesetzung auftreten. Vier ausgeglichene Sturmreihen sollten für eine Menge Gefahr vor dem Tor von Gladiators-Keeper Patrick Ashton sorgen.

Der Plan ging aber zunächst nach hinten los, denn die Oberbayern legten los wie die Feuerwehr und hatten viele gute Chancen zu Beginn der Partie. Bereits in der 5. Spielminute durften die Erding Gladiators jubeln. TSV-Verteidiger Christian Mitternacht zog von der blauen Linie ab und Florian Zimmermann fälschte die Scheibe unhaltbar zum 1:0 ab. Dadurch spielten sich die Oberbayern förmlich in einen Rausch und konnten in der 8. Minute durch Florian Engel sogar auf 2:0 erhöhen. Regensburgs Keeper Philipp Hähl hatte bei beiden Gegentreffern nicht den Hauch einer Chance. Kurz vor Ablauf der ersten zwanzig Minuten hätte Erdings Jirik sogar auf 3:0 erhöhen können, aber Hähl blieb in der 19. Spielminute Sieger.

Im zweiten Abschnitt kam Regensburg mit Tempo aus der Kabine um einen schnellen Anschlusstreffer zu erzielen. Neuzugang Capraro nahm sich aber in der 24. Spielminute selbst aus dem Spiel, als er eine 2+10 Strafe wegen eines Checks gegen den Kopf und Nacken erhielt. Ausgerechnet in diesem Hausherren-Powerplay kam der große Auftritt des Brandon Nunn. Der US-Boy wurde von Teamkollege Ales Jirik mustergültig bedient, ließ einen Regensburger Verteidiger aussteigen und traf schließlich in das lange Eck zum umjubelten 3:0. Wer die Regensburger jetzt schon abschrieb, wurde zunächst eines Besseren belehrt. David Musial konnte nach schönem Pass von Petr Fical in der 37. Spielminute auf 1:3 verkürzen. Nur sieben Sekunden später tauchte Artur Tegkaev alleine vor Erdings Gehäuse auf, aber er verpasste den Doppelschlag für die Gäste. Die Entscheidung führten die Hausherren ganze 70 Sekunden vor der zweiten Sirene herbei. Rudolf Lorenz hämmerte mit einem Gewaltschuss die Scheibe zum 4:1 in den Winkel (39.). Nur 28 Sekunden später überraschte Erdings Zimmermann den Regensburger Goalie mit einem Schrägschuss, der irgendwie seinen Weg über die Linie zum 5:1 fand.

Die Partie war vor Beginn des letzten Drittels bereits entschieden und der EVR war auf Schadensbegrenzung aus. Vor 1.184 Zuschauern, davon ca. 350 Regensburger Schlachtenbummler, konnte Petr Fical in der 46. Spielminute auf 2:5 verkürzen. Neuzugang Chris Capraro fügte sich schon gut im Überzahlspiel ein und sorgte mit präzisen Pässen oftmals für große Gefahr. Der Schlusspunkt gelang aber wieder den Hausherren. Sebastian Schwarz besorgte mit einem Schlenzer in Überzahl in den Winkel den 6:2-Endstand (56.). Etwas Frust entladen wurde noch bei einem handfesten Faustkampf zwischen EVR-Akteur Michael Welter und Erdings Daniel Krzizok. Welter kassierte nach dieser Aktion eine Spieldauerstrafe und ist am Sonntag gegen Deggendorf gesperrt. Ebenfalls unschön reagierten bei dieser Szene die Erdinger Fans, die mit Fahnenstangen bewaffnet auf die Regensburger Spieler einschlugen. Zu Schaden kam zum Glück niemand in dieser Situation.

Regensburg rutscht durch diese Niederlage einen Platz nach unten und ist jetzt Tabellenachter. Erding konnte seinen Rückstand auf das Team von Rob Leask auf 2 Punkte verkürzen und ist nun wieder in Schlagdistzanz. Die EVR-Cracks brauchen aber keineswegs den Kopf in den Sand zu stecken, da es eben auch mal schlechte Tag geben muss. Am Sonntag benötigt das Team seinen lautstarken und hoffentlich zahlreich anwesenden Anhang, um Deggendorf Fire ohne Punkte nach Hause zu schicken.