altAm gestrigen Freitag musste sich der EV Regensburg kurz vor Schluss knapp in Spiel 4 und auch in der ersten Playdown-Serie geschlagen geben.

Das Regensburger Trainer-Duo Stefan Schnabl und Martin Helmig versuchte noch mal in die Trickkiste zu greifen und nahm einige Umstellungen vor. Michael Welter, Nic Sochatsky, Nico Ehmann und Dominic Steck waren nicht mit in Schweinfurt dabei. Dafür liefen erstmals die Youngster Lukas Heger, Benedikt Böhm und Sylvester Radlsbeck auf. Auch die Reihen wurden umgestellt. Petr Fical gesellte sich an die Seite von Chris Capraro und Artur Tegkaev. David Musial bildete zusammen mit Julian Bogner und Dominik Patocka eine Formation. Die Reihen drei und vier gestalteten sich immer wieder unterschiedlich, da Regensburger 14 Stürmer zur Verfügung standen.

Die 1.162 im Schweinfurter sahen im ersten Abschnitt ein Übergewicht der Gäste aus Regensburg. Die Oberpfälzer legten mit hohem Tempo vor und erspielten sich gute Möglichkeiten. Bereits nach 26 Sekunden hatte Petr Fical nach einem Schweinfurter Abspielfehler die riesen Chance zur Führung, aber sein Versuch ging knapp am Mighty Dogs-Kasten vorbei. In der 4. Spielminute waren Artur Tegkaev und Chris Capraro sogar alleine vor Schweinfurts Goalie Fous, der aber auch diese Situation irgendwie entschärfen konnte. Wieder einmal hatte der EVR das Problem der schlechten Chancenverwertung, was Schweinfurt in dieser Serie mehr als nur half. Als alle im Stadion dachten, dass beide Teams mit einem torlosen Remis in die erste Pause gehen, kam der Auftritt von Andreas Feuerecker. Der EVR-Verteidiger zog nach schöner Vorarbeit von Dominik Patocka aus dem Handgelenk ab und besorgte die 1:0-Pausenführung für die Donaustädter. Artur Tegkaev hätte diese sogar kurz vor der ersten Sirene noch ausbauen können, aber wieder blieb Fous Sieger gegen den Regensburger Angreifer.

Im zweiten Abschnitt zeigte sich zunächst ein unverändertes Bild. Regensburg mit hoher Laufarbeit und Schweinfurt konnte sich bei seinem Torsteher bedanken, dass die Gäste nicht höher führen. Aber weiter nutzte der EVR seine Chancen nicht und hielt die Mighty Dogs im Spiel. Die dickste Chance hatte David Musial in der 27. Spielminute, als er nur den Pfosten traf. Regensburgs Kapitän Petr Fical nahm kurz vor der zweiten Pause eine unnötige Strafe und brachte sein Team noch mal in arge Bedrängnis. Die Hausherren bestraften das auch umgehend mit dem Ausgleichstreffer zum 1:1. Erst traf Nemirovsky nur die Latte, als aber dann Litesov einen Schuss von der blauen Linie abfälschen konnte, war es geschehen (39.).

Im letzten Abschnitt waren beide Teams darauf bedacht keine unnötigen Fehler zu machen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit vielen Torraumszenen auf beiden Seiten. Schweinfurts Rindos lief in der 44. Minute alleine auf Cinibulk zu, aber der Regensburger Keeper konnte die gefährlichste Aktion der Hausherren in Drittel 3 entschärfen. In den letzten zehn Spielminuten ließen dann die Kräfte bei Schweinfurt nach, die aber clever in der eigenen Zone standen. Die Chance zum Sieg und zu Spiel 5 vergab erneut Tegkaev, der wieder einen Alleingang – diesmal in Unterzahl – fahren konnte. Erneut war es aber Martion Fous im Schweinfurter Kasten, der die Nerven behielt. Seine Emotion nicht mehr im Griff hatte wohl Chris Capraro in der 59. Spielminute, als er ERV-Kapitän in die offene Bandentür checkte und dafür eine Spieldauerstrafe erhielt. Der US-Amerikaner, der bis zu diesem Zeitpunkt ein wahnsinniges Spiel abgeliefert hatte und Dreh- und Angelpunkt im Spielaufbau war, erwies seinem Team damit einen Bärendienst. Sage und schreibe 55 Sekunden vor Ende der Partie beendete Schweinfurt alle Regensburger Träume auf ein fünftes Spiel. Wieder war es Litesov und wieder war es ein abgefälschter Schuss. Der EVR erholte sich nicht mehr von diesem Schock. 15 Sekunden vor Ende nahmen die Oberpfälzer zwar noch mal eine Auszeit und nahmen Cinibulk vom Eis. Aber auch das half nur noch Dmitrij Litesov, der mit seinem dritten Treffer an diesem Abend ins leere Tor zum 3:1-Endstand treffen konnte.

Die Enttäuschung beim Regensburger Team und auch beim mitgereisten Anhang war und ist riesengroß. Die Schweinfuter schienen nach Spiel 1 stark angeschlagen, aber das von Rob Torgler trainierte Teams schaffte es den Schalter umzulegen. Die Serie geht am Ende verdient an die Mainfranken, die den Klassenerhalt ausgiebig feierten. Weiter geht es ab kommenden Freitag im knallharten Abstiegskampf gegen den Oberpfalzrivalen aus Weiden. Diese Serie wird ebenfalls im best-of-five-Modus ausgetragen. Start der Serie ist am kommenden Freitag in der Donau-Arena. Das Heimrecht liegt somit beim EV Regensburg.