altIn der letzten Partie vor der Länderspielpause geben sich die Regensburger Kufencracks keine Blöße und machen vor 2.225 Zuschauern das nächste Sechs-Punkte-Wochenende perfekt. Auf den Tabellenzweiten aus Selb haben die Oberpfälzer nun sieben Zähler Vorsprung.

EVR-Trainer Doug Irwin musste personell etwas umdenken, denn am Sonntagabend standen nur fünf Verteidiger zur Verfügung. Wie erwartet waren Simon Schütz (ESV Kaufbeuren/DEL2) und Mark Dunlop (verletzt) nicht mit von der Partie. Kurz vor dem Warmup musste auch noch Andreas Pielmeier aufgrund von Rückenproblemen passen. Außerdem waren Tim Brunnhuber und Christoph Frankenberg, die am Freitag noch in Deggendorf im Aufgebot standen, wieder für das DNL-Team im Einsatz. Auch die Gäste aus Sonthofen hatten einige Ausfälle, wie z.B. den von Marc Sill zu verkraften.

Wie bisher in jeder Partie dieser Saison begann der EV Regensburg druckvoll und mit hohem Tempo, um den Gegner gleich unter Druck zu setzen. Zunächst hielten die Gäste um Torhüter Korbinian Sertl den ersten Angriffsversuchen stand und der heimische Anhang hatte vor allem einen Akteur der Bulls aus Sonthofen im Auge: Liga-Topscorer Jordan Baker gab sich die Ehre, aber der Sonntag in der Domstadt war nicht der Tag des Kanadiers, das sah man schon nach wenigen Minuten. In der 6. Spielminute musste Sonthofen dann auch mit ansehen, wie Youngster Yannick Drews den EVR mit 1:0 in Front schoss. Mit einem trockenen Handgelenkschuss ließ der Angreifer Sertl keine Abwehrchance. Daraufhin verpassten es die Hausherren einen schnellen Treffer nachzulegen und es schlich sich etwas der Schlendrian in der eigenen Zone ein. Teilweise schlechte Zuspiele sorgten dafür, dass eigentlich harmlose Gäste zu einigen Chancen kamen. So nutzte George Kink in Minute 18 eine Verkettung unglücklicher Aktionen letztendlich zum sich andeutenden 1:1. Kurz vor der ersten Pause trat dann Jordan Baker für den Gast zum ersten Mal in Erscheinung, allerdings mit einer großen Strafe. Nach einem Check gegen den Kopf durfte der Stürmer sich mit einer 2+10 Strafe einige Zeit abkühlen.

Furios, ja fast schon unreal gestaltete der EVR den Mittelabschnitt. Gute sieben Minuten benötigten die Domstädter, um aus einem 1:1 ein deutliches und verdientes 6:1 zu machen. In der 22. Spielminute eröffnete Vitali Stähle den Torreigen, als er in Überzahl goldrichtig stand, um die Scheibe nach einem Gajovsky-Schuss abzufälschen. In Minute 25 tauschte der Deutsch-Russe dann die Rollen mit Nikola Gajovsky. Diesmal gab Stähle den Vorlagengeber und Gajovsky hatte kein Problem, die Scheibe per Rückhand zum 3:1 an Sertl vorbei zu bringen. Gäste-Coach Dave Rich reagierte sofort, nahm eine Auszeit und wollte seine Mannen wachrütteln. Diese Maßnahme brachte aber nicht viel, denn nur 16 Sekunden nach dem dritten Hausherren-Einschlag zappelte das Spielgerät erneut im Netz. Diesmal stand Peter Flache perfekt, um das 4:1 zu markieren (26.). Der Torhunger der Domstädter war noch lange nicht gestillt, denn es mussten nur weitere 52 Sekunden vergehen, um erneut die Torsirene anzuwerfen. Yannick Drews schnürte seinen persönlichen Doppelpack und schraubte den Spielstand auf 5:1 (ebenfalls 26. Minute). Als kurz danach ein Gäste-Akteur aufgrund eines Frustfouls in die Kühlbox musste, schlug Regensburg schon wieder zu. Eine tolle und schnelle Powerplay-Kombination schloss Jeff Smith per Direktabnahme zum 6:1 ab (28.). Danach normalisierte sich das Geschehen wieder etwas und die Fans konnten nach ihrer Jubelarie einige Minuten durchschnaufen. Daniel Rau betrieb kurz vor der zweiten Sirene noch etwas Ergebniskosmetik für den ERC Sonthofen und besorgte mit seinem Überzahl-Tor den 6:2-Pausenstand (39.).

Im letzten Drittel beschränkten sich die Hausherren darauf, das Ergebnis zu verwalten, denn die Partie war längst entschieden. Auch die Bulls aus dem Allgäu waren mit ihrem Latein am Ende und hofften auf einen schnellen Ablauf der restlichen Spielzeit. Zwar gab es noch die ein oder andere dicke Chance für Regensburg, doch es schien so, als wolle das Spielgerät nicht mehr hinter die Linie des von Korbinian Sertl gehüteten Gäste-Tores. Auch sein Gegenüber, EVR-Keeper Thomas Ower, der wieder eine starke Leistung zeigte, musste nicht mehr großartig eingreifen. Zehn Sekunden vor Ablauf der Zeit klappte es aber doch nochmal mit einem Hausherren-Treffer. Yannick Drews machte seinen Hattrick perfekt und traf aus dem Slot zum 7:2-Endstand, welchen die heimischen Fans mit frenetischen “Spitzenreiter-Gesängen“ bejubelten.

Der EV Regensburg verabschiedet sich nun in die einwöchige Länderspielpause und kann zufrieden auf die ersten 11 Partien zurückblicken. Starke 30 von möglichen 33 Punkten wurden eingefahren und sieben Zähler Vorsprung auf den Zweiten aus Selb sprechen eine deutliche Sprache. Trotz alledem ist noch Luft nach oben, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Die Cracks aus der Oberpfalz haben sich die Pause redlich verdient, in der die Akkus wieder aufgeladen werden können. Weiter geht es am 13. November mit einem Gastspiel bei den Tölzer Löwen, die zuletzt sechs Siege in Folge feiern konnten. Das nächste Heimspiel steigt am 20. November, dort gastieren die Blue Devils Weiden zum Oberpfalzderby in der Regensburger Donau-Arena.

EV Regensburg – ERC Sonthofen 7:2 (1:1, 5:1, 1:0)

Tore: 1:0 (05:39) Drews (Komnik, Gulda), 1:1 (17:02) Kink (Hadraschek, Newhook), 2:1 (21:13) Stähle (Gajovsky, Noe bei 5-4), 3:1 (24:52) Gajovsky (Stähle, Vogel), 4:1 (25:08) Flache (Trew, Stiefenhofer), 5:1 (26:00) Drews (Heger, Schmitt), 6:1 (27:08) Smith (Stähle, Noe bei 5-4), 6:2 (38:22) Rau (Pertl, Kink bei 5-4), 7:2 (59:50) Drews (Smith, Gajovsky)

Zuschauer: 2.225
Schiedsrichter: Niejodek (Altmann, Klima)
Strafen: Regensburg 8, Sonthofen 12 + 10 für Baker + 10 für Pfaffengut

Die Pressekonferenz zum Heimspiel gegen Sonthofen >> anschauen <<