altDer neue Oberligarekord mit dreizehn Siegen in Folge ist für den EV Regensburg perfekt. Beim 5:2-Auswärtserfolg im Erzgebirge musste dieser aber hart erkämpft werden.

Die Rollenverteilung vor der Partie am Sonntagabend war klar: Der EVR reiste als absoluter Ligaprimus zum Neuling und Tabellenletzten nach Schönheide. Über 350 Schlachtenbummler kamen aus der Oberpfalz mit nach Sachsen, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Sie sahen auch, wie beim EVR auf dem Personalsektor alles wie erwartet ablief. Die einzige Änderung zum Spiel am Freitag gab es im Tor. Thomas Ower rückte wieder zwischen die Pfosten, statt Cody Brenner (spielte für das DNL-Team) war Jonas Leserer als Backup mitgereist.

Den Start in das Spiel hätten sich die Gäste aus der Domstadt mit Sicherheit anders vorgestellt. Schönheide wollte vor seinem eigenen Anhang beweisen, dass sie auch dem haushohen Favoriten ein Bein stellen können. Diese ermöglichten das anfangs auch, denn sie bekamen nicht wirklich einen Fuß aufs Eis. Die Konsequenz daraus war die 1:0-Führung in der 4. Spielminute durch Kevin Piehler. Nachdem Miroslav Jenka hinter dem EVR-Gehäuse die Scheibe eroberte, brachte Piehler diese an Thomas Ower vorbei. Noch großer war die Glückseligkeit der Sachsen, als Mitte des ersten Abschnitts das Spielgerät wieder in den Maschen zappelte. Diesmal war es Tomas Vrba, der einen kapitalen Abwehrschnitzer zum 2:0 verwertete (14.). Gäste-Trainer Doug Irwin war ganz und gar nicht zufrieden mit seinen Schützlingen und machte das lautstark auf der Mannschaftsbank bemerkbar. So war der Anschlusstreffer von Nikola Gajovsky in der 18. Minute immens wichtig, als der Tscheche mit einem unwiderstehlichen Solo Mann und Maus stehen ließ. Mit dem Spielstand von 2:1 für den EHV Schönheide ging es in die erste Pause.

Auch in den zweiten zwanzig Minuten brauchten die Gäste Anlaufzeit, um endlich besser in Tritt zu kommen. Die kleine und dunkle Eisfläche macht es für Auswärtsteams nicht einfach und somit haben die Sachsen in ihrem “Wolfsbau“ schon so etwas wie einen Heimvorteil. Fällig waren sie aber im Mitteldrittel dann doch irgendwann und zwar in der 27. Spielminute. Daniel Stiefenhofer sorgte in Überzahl nach scharfem Pass von Nikola Gajovsky für den 2:2-Ausgleich. Der Jubel bei den Fans der in weiss spielenden Gäste kannte keine Grenzen und nun war allen klar, dass der Spielverlauf langsam kippen könnte. Peter Flache hätte nur kurz danach die Führung erzielen können, doch der Deutsch-Kanadier in Diensten des EVR zielte zu genau und setzte die Scheibe an den Pfosten (29.).

Für Drittel drei nahmen sich die EVR-Cracks nochmal zusammen und wollten unbedingt den Sieg im Erzgebirge erringen. Es stand ja auch durchaus etwas auf dem Spiel, denn ein neuer Rekord in der Oberliga Süd war greifbar nahe und darauf war die ganze Truppe richtig heiß. Schon in der 45. Spielminute stellten die Irwin-Schützlinge die Weichen auf Sieg. Wieder hatten sie Überzahl und diesmal schlug der US-Amerikaner Jeff Smith zum 3:2 zu. Ohne Probleme traf der Angreifer aus dem Slot an EHV-Keeper Neumann vorbei ins Netz. Es vergingen einige Minuten, in denen Hausherren-Coach Viktor Proskuryakov sein Team nochmal ins Spiel bringen wollte. Ausgerechnet in eigener Überzahl kassierten die Wölfe aber den “Todesstoß“ des EVR. Vitali Stähle stahl sich die Scheibe, konnte einen schnellen Konter fahren, welchen am Ende Importstürmer Gajovsky souverän zum 4:2 verwandeln konnte (53.). Die Messe war durch diesen Unterzahltreffer also gelesen und die Zeit wurde heruntergespielt. Schönheide gab trotz alledem nicht auf und zog schon in der 57. Spielminute die Auszeit. Keeper Neumann verließ auch ziemlich zeitig seinen Kasten zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers. Diese Möglichkeit ließen sich die Gäste natürlich auch nicht nehmen und markierten durch einen Treffer von Marius Stöber ins leere Tor noch den 5:2-Endstand (60.).

Der 13. Dezember 2015 wird nicht nur aus EVR-Sicht, sondern auch für die ganze Oberilga Süd in die Geschichtsbücher eingehen. Den Domstädtern gelang Sieg Nummer 13 in Serie und somit wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Außerdem haben die Oberpfälzer nun die Hälfte aller Hauptrundenpartien absolviert und sensationelle 19 Punkte Vorsprung auf Tabellenplatz zwei. Von 60 möglichen Punkten wurden überragende 56 eingefahren. Zeit zum Ausruhen haben die Regensburger aber nicht, denn das kommende Wochenende hat es in sich. Es stehen zwei Derbys vor der Tür. Am Freitag reisen die Selber Wölfe mit Neu-Coach Henry Thom in die Donau-Arena, ehe es am Sonntag zum Oberpfalzderby in Weiden kommt.

Wölfe Schönheide – EV Regensburg 2:5 (2:1, 0:1, 0:3)

Tore: 1:0 (03:06) Piehler (Jenka), 2:0 (13:05) Vrba (Trolda, Schenkel) 2:1 (18:42) Gajovsky, 2:2 (26:48) Stiefenhofer (Gajovsky, Stähle bei 5-4), 2:3 (44:21) Smith (Stiefenhofer, Stähle bei 5-4), 2:4 (52:15) Gajovsky (Stähle bei 4-5), 2:5 (59:11) Stöber (Vogel, ins leere Tore)

Zuschauer: 723
Schiedsrichter: Müns (Kapzan,Schwenk)
Strafen: Schönheide 16 + 10 für Hänlein, Regensburg 16