altVor 2.047 Zuschauern kann der EV Regensburg Sieg Nummer 23 in Serie unter der Kategorie Arbeitssieg verbuchen. Wacker kämpfende Gäste aus Sonthofen verkauften sich teuer, zogen am Ende aber doch den Kürzeren.

EVR-Trainer Doug Irwin überraschte die heimischen Fans mit einer interessanten Personalentscheidung schon vor der Partie. Jonas Leserer bekam seine Chance im Gehäuse und Thomas Ower gab den Stellvertreter. Nicht mitwirken konnten der gesperrte Barry Noe und der nach wie vor verletzte Michael Welter. Die Gäste aus dem Allgäu kamen stark ersatzgeschwächt, denn ein Grippevirus sorgte dafür, dass nur 14 Feldspieler zur Verfügung standen.

In einer Partie, die der EVR von Anfang an kontrollierte, aber trotz alledem die letzte Konsequenz vermissen ließ, gingen die Gäste gleich mit ihrer ersten Torchance in Führung. Jordan Baker - wer auch sonst - war der Nutznießer auf Seiten Sonthofens. Der Kanadier stand goldrichtig, um in der 4. Spielminute einen Schuss von Teamkollege Martin Guth eiskalt im Nachschuss zum 0:1 zu versenken. Die Gastgeber aus der Domstadt brauchten lange Anlaufzeit, um den eigenen Anhang jubeln zu lassen. Zahlreiche Großchancen wurden von Nationaltorhüterin Jenny Harß vereitelt, die einen richtig guten Tag erwischt hatte. Wenn die Torfrau dann mal machtlos gewesen wäre stand dann der Pfosten im Weg. Doch in Minute 19 änderte sich das. Regensburg hatte, insgesamt sogar neunmal, wieder mal Überzahl und diesmal schlug das Spielgerät im Tor von Harß ein. Daniel Stiefenhofer hatte gefeuert und Peter Flache hielt den Schläger rein. Das Ergebnis: Der 1:1-Pausenstand war unter Dach und Fach gebracht.

Hauptschiedsrichter Cori Müns erlebte mit seinem Schiedsrichtergespann einen weitestgehend ruhigen und fairen Abend, in dem er keine Probleme hatte, das Geschehen souverän zu leiten. Der EVR ging weiterhin stiefmütterlich mit seinen Torchancen um und ließ bei vielen Fans neue graue Haare zum Vorschein kommen. Besser wurde die Stimmung erst in der 34. Spielminute, denn dort nahm sich Routinier Vitali Stähle ein Herz und hämmerte die Scheibe ins Tor. Das 2:1 des Deutsch-Russen war ein sichtlicher Befreiungsschlag. Als die von Gerd Wittmann trainierten Gäste aber dann schnell die Chance auf den Ausgleich bekamen, verzeichneten sie aber nicht den Torerfolg sondern die Hausherren. Nikola Gajovsky und Jeff Smith schnappten sich in Unterzahl die Scheibe und liefen einen blitzschnellen Konter. Gajovsky fand Smith und der traf unhaltbar zum 3:1 (38.). Die Fans skandierten "vier Mann sind genug" und gingen viel zufriedener als noch in der ersten Pause zu ihren Gesprächspartnern nach dem zweiten Abschnitt.

Drittel drei gestaltete sich wie schon die vierzig Minuten davor. Doug Irwin sah mit an, wie seine Schützlinge zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel an ihrem Erfolg ließen, doch die Chancenausbeute hätte viel besser sein können, ja müssen. Was aber nicht vergessen werden darf: Beide Torleute, Jonas Leserer beim EVR und Jenny Harß für Sonthofen lieferten eine starke Leistung ab, sodass der Spielstand immer eng blieb. Erneut Peter Flache war es in Minute 59, der bei Powerplay auf 4:1 erhöhen konnte. Das war aber noch nicht der Schlusspunkt, denn dieser fiel 25 Sekunden nach dem EVR-Tor durch Jordan Baker für die Gäste. Der Kanadier war wieder der aufmerksamste Akteur bei viel Verkehr vor dem Regensburger Tor und tat eben das, was von einem Torjäger erwartet wird: Treffen!

Durch den 4:2-Sieg gegen den Tabellenneunten aus Sonthofen hat der EVR schon eine Hand an der Hauptrunden-Meisterschaft. Gelingt den Oberpfälzern am Sonntag ein Sieg beim Deggendorfer SC im Derby und verliert gleichzeitig Bayreuth in Landshut, könnte keiner mehr den Domstädtern Platz eins nehmen. Die Regensburger Kufencracks hoffen auf jeden Fall bei diesem schweren Spiel auf die Unterstützung zahlreicher Fans, sodass ein erneut positives Ergebnis erzielt werden kann. Anpfiff in Niederbayern ist um 18.30 Uhr.

EV Regensburg – ERC Sonthofen 4:2 (1:1, 2:0, 1:1)

Tore: 0:1 (03:02) Baker (Guth, Neumann), 1:1 (18:36) Flache (Stiefenhofer, Trew bei 5-4), 2:1 (33:39) Stähle (Gajovsky, Smith), 3:1 (37:06) Smith (Gajovsky, Stähle bei 4-5), 4:1 (58:04) Flache (Drews, Trew bei 5-4), 4:2 (58:29) Baker (Hadraschek, Kink)

Zuschauer: 2.047
Schiedsrichter: Müns (Kittan, Züchner)
Strafen: Regensburg 8, Sonthofen 18

Die Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen Sonthofen >> anschauen <<