altEin 5:3-Erfolg des EV Regensburg sorgt für die endgültige Entscheidung in der Oberliga Süd. Vor 1.050 Zuschauern machten somit die Irwin-Schützlinge ihr Meisterstück bereits acht Spieltage vor Ende perfekt.

Ganze acht Spieler fielen bei den Tölzer Löwen verletzungsbedingt, erkrankt oder gesperrt aus. Noch vor der Partie wurde deshalb der zweitligaerfahrene Markus Busch zum ECT geholt, doch die Spielgenehmigung war für Sonntagabend nicht mehr eingetroffen. Somit sah sich der EVR vierzehn Tölzer Feldspielern gegenüber. Das eigene Aufgebot war bis auf Michael Welter (verletzt) und Cody Brenner (DNL – Jonas Leserer stand als Ersatzmann zur Verfügung) komplett.

Viele dachten, dass die Hausherren, welche ihre Freitagspartie in Schönheide aufgrund der Personal-Misere sogar absagen mussten, an diesem Abend nicht den Hauch einer Chance gegen den EVR hätten. Doch viele wurden schnell getäuscht, denn die “Buam“ legten los wie die Feuerwehr und sorgten dafür, dass beide Teams ein hohes Tempo an den Tag legten. Der Gast aus der Domstadt hatte sichtlich Probleme und konnte sich in den Anfangsminuten nicht unbedingt zwingende Chancen erspielen. Thomas Ower parierte gute Einschussmöglichkeit von Bad Tölz, doch in der 8. Spielminute war auch der starke EVR-Keeper machtlos. Johannes Sedlmayr stahl sich in den Slot und verwertete dort eine Hereingabe von Klaus Kathan eiskalt zum 1:0. Noch viel besser war die Stimmung beim heimischen Anhang, als Christoph Fischhaber in Minute 13 einen Schuss von Tom-Patric Kimmel zum 2:0 abfälschen konnte. Als die erste Pause schon in unmittelbarer Nähe war, brachte ein überraschender Doppelschlag die Gäste zurück ins Geschehen. Zunächst “warf“ Andreas Pielmeier einfach mal die Scheibe vor das Tölzer Gehäuse und dort wurde das Spielgerät mehrmals abgefälscht, am Ende war es dann Jeff Smith, der den Anschluss zum 2:1 herstellen konnte (20.). Nur 34 Sekunden später drosch dann Verteidiger Daniel Stiefenhofer nach tollem Pass von Peter Flache das Ding zum 2:2-Ausgleich und Pausenstand in die Maschen.

Die beiden Gegentreffer beeindruckten Markus Janka im Tor der Tölzer Löwen sichtlich. Der Ex-Regensburger zeigte fortan einige Unsicherheiten und ließ viele Scheiben prallen. Das Spiel wurde aggressiver und härter geführt. Beide Mannschaften lieferten sich oft auf ihren Bänken Trash-Talks in Perfektion und sorgten für beste Eishockey-Unterhaltung. Tore sollten aber zunächst keine fallen, es waren aber eher die Hausherren, die nach wie vor besser im Geschehen war. Die gestaffelte Defensive der Oberbayern brachte den EVR immer wieder in Probleme. Als dann Daniel Stiefenhofer für Regensburg die Strafbank drückte, schlug es doch wieder hinter Thomas Ower ein. Eine Sekunde hätte Stiefenhofer noch draußen sitzen müssen und als er schon auf dem Weg zurück ins Geschehen war, sorgte Franz Mangold mit einem umstrittenen Treffer zum 3:2 seiner Löwen (38.). All der Protest der Gäste ließ Hauptschiedsrichter Ansorg kalt, der nicht mit sich diskutieren ließ. Das Team von Doug Irwin hatte aber die passende Antwort und glich nur 41 Sekunden später erneut aus. Peter Flache war direkt nach einem Bully der Nutznießer eines verdeckten Schusses von der blauen Linie und versenkte die Scheibe zum 3:3 kurz vor dem zweiten Pausentee (39.).

Im letzten Abschnitt kippte das Geschehen – aus Sicht der Gäste längst überfällig – auf Seiten des EVR. Die Hausherren ließen einfach durch ihr dünnes Aufgebot Körner und sorgten somit für mehr Raum. Als dann die Gäste einen Mann mehr hatten, schlugen sie sofort zu. Youngster Yannick Drews traf aus vollem Lauf zum 4:3 aus Gäste-Sicht. Markus Janka machte bei freier Sicht keinen guten Eindruck und sorgte für die erste EVR-Führung an diesem Abend (47.). Danach warfen die Tölzer Löwen nochmal alles in die Waagschale und starteten einen wahren Sturmlauf. Die berüchtigte “zweite Luft“ kam bei den Oberbayern auf, die den Gast oft einschnürten. Doug Irwin erkannte das sofort und zog in der 56. Spielminute seine Auszeit, um das Team nochmal einzustellen. Auch Hausherren-Coach Axel Kammerer nutzte sein Time-Out nur kurze Zeit später und nahm Markus Janka zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Eis (58.). Mehr als ein Pfostenschuss sprang aber nicht mehr raus und Peter Flache machte mit seinem Treffer ins verwaiste Hausherren-Tor alles klar (59.).

Das 5:3 sorgte wie schon erwähnt für die Vorentscheidung in der Meisterfrage im Süden der beiden Oberliga-Staffeln. Nach Abpfiff feierte die Mannschaft ausgiebig mit den mitgereisten Fans (ca. 150) und posierte für ein Meisterfoto. Somit hat der EVR die erste Etappe in dieser Saison geschafft und kann sich fokussiert auf die Playoffs vorbereiten. Die nächsten Gelegenheiten gibt es dazu beim kommenden Derbywochenende, denn dort geht es am Freitag nach Selb und sonntags reisen die Blue Devils Weiden in die Domstadt.

Tölzer Löwen – EV Regensburg 3:5 (2:2, 1:1, 0:2)

Tore: 1:0 (07:25) Sedlmayr (Kathan), 2:0 (12:20) Fischhaber (Kimmel, Mangold), 2:1 (19:07) Smith (Pielmeier, Stähle), 2:2 (19:41) Stiefenhofer (Flache, Trew), 3:2 (37:51) Mangold (Kornelli bei 5-4), 3:3 (38:32) Flache (Stiefenhofer, Trew), 3:4 (46:52) Drews (Trew, Gulda bei 5-4), 3:5 (58:50) Flache (Stiefenhofer, Schmitt ins leere Tor)

Zuschauer: 1.050
Schiedsrichter: Ansorg (Bertele, Haas)
Strafen: Bad Tölz 8, Regensburg 6