altTurbulentes Startdrittel und ein noch turbulenterer Schlussabschnitt: In Selb gab es vor 1.912 Zuschauern zwölf Treffer und ein interessantes Spiel zu sehen, bei dem der EV Regensburg mit 7:5 gewann.

Im Team von Doug Irwin standen wie erwartet die verletzten Thomas Ower und Michael Welter nicht zur Verfügung. In den Kasten rückte somit Cody Brenner, dessen Ersatz am Freitagabend Jonas Leserer hieß. Die Selber Wölfe mussten auf die gesperrten Christopher Schadewaldt und Achim Moosberger verzichten. Außerdem konnte der verletzte Tim Schneider nicht mit eingreifen.

Der Start in die Partie war zwar etwas zerfahren, aber das Tempo war trotzdem sehr hoch. Wie immer war es eine giftige Atmosphäre in Selb und beide Fanlager, aus Regensburg waren 400 Schlachtenbummler mit angereist, schenkten sich nichts. Die zweite starke Aktion der Gäste aus der Oberpfalz versetzte dann aber schon schnell die mit anwesenden Fans in einen ersten Jubelrausch. Yannick Drews bediente Benedikt Böhm, der Marko Suvelo im Wölfe-Tor abgezockt mit der Rückhand zur EVR-Führung überwinden konnte (7.). Es dauerte einige Momente, bis sich die von Henry Thom betreuten Franken von diesem ersten Genickschlag erholen konnten. Herbert Geisberger war es aber letztendlich, der in Überzahl zum 1:1 einschoss (15.). Jetzt nahm die Partie so richtig Fahrt auf, denn keine zwei Minuten später jubelte schon wieder der EVR. Fast schon im Gegenzug überraschte Nikola Gajovsky den Keeper der Gastgeber mit einem verdeckten Schuss zum 2:1 aus Regensburger Sicht. Dieser Vorsprung hielt aber nur 18 Sekunden bestand, denn dann glich Michel Maaßen für Selb zum 2:2 aus. Beide Treffer fielen in der 17. Spielminute. Minute 18 sorgte aber nochmal für zwei Einschläge, die sich auf beiden Seiten verteilten. Selb zog eine Strafe und Barry Noe feuerte die Scheibe hart und platziert zum 3:2 in die Maschen. Diesmal dauerte es aber nur 14 Sekunden und das Spielgerät war schon wieder hinter Cody Brenner. Den 3:3-Pausenstand markierte erneut Geisberger, der ungehindert an Freund und Feind vorbeiziehen konnte.

Viele Zuschauer fragten sich in der ersten Pause, wie die Partie nur weiter gehen sollte. Würden erneut so viele Treffer fallen, oder haben die Trainer die richtigen Maßnahmen ergriffen, um ihre Abwehrreihen solider agieren zu lassen? Sie fanden tatsächlich ein Mittel, damit das muntere Scheibenschießen zunächst ein Ende fand. Allerdings lieferten auch beide Torsteher eine starke Leistung ab. Die optische Überlegenheit in den zweiten zwanzig Minuten hatten die Gäste inne, die viele Großmöglichkeiten liegen ließen, sodass der letzte Abschnitt Spannung pur versprach.

Waren die ersten vierzig Minuten noch voller Tempo, lief das letzte Drittel eher schleppend an. Ein Doppelschlag auf Regensburger Seite gab dann doch etwas überraschend ziemlich früh die Richtung vor. Zunächst traf Jeff Smith nach exakt 44 Minuten freistehend aus dem Slot zum 4:3 für seine Farben. Als der US-Boy dann in der 46. Spielminute in Unterzahl nach tollem Pass von Nikola Gajovsky gemeinsam mit Vitali Stähle einen Konter fahren konnte, bediente er jenen Stähle, der die Scheibe zum 5:3 in den Winkel jagen konnte. Eine Vorentscheidung schien also gefallen und letzte Zweifel räumte Barry Noe in der 50. Minute aus, denn hier traf der Verteidiger, erneut nach Pass von Smith bei einem schnellen Angriff zum 6:3. Direkt nach Wiederanpfiff checkte Wölfe-Verteidiger Nikolaus Meier vielleicht aus etwas Frust EVR-Stürmer Lukas Heger so hart und schwer, dass dieser verletzt auf dem Eis liegen blieb und mit einer Kopfverletzung in die Kabine musste. Peter Flache versuchte, seinen Teamkameraden zu verteidigen und begab sich in einen Faustkampf, welchen Meier aber nicht wahrnehmen wollte, sodass ausgerechnet Wölfe-Oldie Dan Heilman seinen Mann stehen musste. Danach beruhigten sich die Gemüter minutenlang nicht und es flogen zahlreiche Gegenstände auf die die Eisfläche. Außerdem bekam die EVR-Mannschaftsbank mehrere Bierduschen ab und es benötigte einiges an Zeit, bis es weitergehen konnte. Im Zuge dieser Hektik gelang es den Gastgebern durch Neumann (56.) und Hördler (59.) nochmal auf 5:6 zu verkürzen. Beide Coaches reagierten jeweils mit einer Auszeit und Suvelo verließ mehrmals seinen Kasten - bei dem Treffer von Hördler fruchtete diese Maßnahme - zugunsten eines sechsten Feldspielers. Am Ende machte es aber Yannick Drews mit seinem Empty Net-Tor zum 7:5 endgültig klar, sodass der EVR den 26. Erfolg in Serie einfahren konnte.

Nach dieser hitzigen Partie geht es für die Domstädter am kommenden Sonntag in der Regensburger Donau-Arena gegen die Blue Devils Weiden im Oberpfalzderby. Spielbeginn ist um 18.00 Uhr und an diesem Tag gibt es die bring a friend-Aktion des Oberliga-Hauptrundenmeisters, der dadurch auf eine volle Halle hofft. Außerdem gibt es ab 16.30 Uhr das große Fansingen, bei dem gemeinsam am neuen Playoff-Intro gearbeitet wird.