altDer Tabellenvorletzte aus Grafing bot vor heimischer Kulisse dem Hauptrunden-Meister der Oberliga Süd einen harten Kampf. Am Ende brachte den EVR sein starkes Powerplay auf die Siegerstraße.

Beide Teams hatten mit personellem Aderslass zu kämpfen. Die Gastgeber wechselten am Donnerstagabend sogar den Trainer. Andzejs Mitkevics machte den Weg frei für Joe Wieser, der jahrelang als Spieler beim EHC Klostersee aktiv war. Bei den Spielern fehlten die verletzten Bernd Rische, Florian Engel und Valentin Scharpf, der sich beim Warmup zum Spiel wohl eine Bänderverletzung zuzog. Beim EV Regensburg konnten die verletzten Michael Welter (Finger) und Tomas Gulda (Innenband) nicht mitwirken. Außerdem waren Philipp Vogel, Cody Brenner, Dimitri Komnik und Yannick Drews für die U18, bzw. U19 Nationalmannschaft im Einsatz. Thomas Ower kehrte zwar ins Aufgebot zurück, doch den Kasten hütete am Freitag Jonas Leserer. Aus der DNL-Mannschaft verstärkten gleich vier Akteure die Gäste und zwar waren das die Verteidiger Xaver Tippmann und Mirko Schreyer sowie die Angreifer Robin Deuschl und Max Retzer.

Mit viel Schwung und mit dem Selbstvertrauen eines souveränen Spitzenreiters startete der EVR in die Partie bei den Oberbayern und vor allem Jeff Smith wirbelte durch die gegnerischen Abwehrreihen. Schon in der 6. Spielminute war es auch der US-Boy, der nach schönem Pass von Youngster Mirko Schreyer per Direktabnahme zum 1:0 für den EVR treffen konnte. Als dann die Hausherren in Unterzahl agieren mussten, war es wieder Smith, der das Spielgerät an Hausherren-Goalie Martin Morczinietz vorbei brachte. In der 8. Spielminute stand Smith mit dem Rücken zum Tor und bugsierte die Scheibe mit der Rückhand auch dort hin. Am Ende ging sie an Freund und Feind sowie durch Morczinietz´s Beine über die Linie. Das 2:0 ließ den heimischen Anhang, am Freitag waren 521 Zuschauer in der Scheune, davon über 100 aus Regensburg, das Schlimmste vermuten. Nach dem zweiten Treffer rannten die Gäste nämlich weiterhin an, verpassten es aber, die Führung auszubauen. Auch Jonas Leserer zeigte bei seinem zweiten Saisoneinsatz wieder eine starke Partie, konnte aber nicht verhindern, dass es vor der ersten Sirene doch nochmal einschlägt. Eine Sekunde vor Ablauf der Zeit bestrafte Charlie Taft eine EVR-Unaufmerskamkeit mit seinem Tor zum 1:2 (20.).

Im Mittelabschnitt verlor der EV Regensburg dann etwas den Faden und erlaubte sich einige Nachlässigkeiten. So plätscherte zunächst das Spielgeschehen etwas vor sich hin, doch der EHC Klostersee fand von Minute zu Minute besser ins Geschehen. Charlie Taft konnte auch den Ausgleich bejubeln und seinen persönlichen Doppelpack in Spielminute 32 schnüren. Der Importakteur der Hausherren traf nach schnellem Pass von Gert Acker in den Slot in Überzahl zum 2:2. Diesmal zeigte der Gast aber eine Reaktion und zwar in Person von Kapitän Billy Trew. Nun waren wieder die Gäste mit einem Mann mehr auf dem Eis und diesmal bewies Stefan Huber Auge. Der Regensburger brachte die Scheibe vor das Tor und dort stand eben jener Trew, der ohne Probleme zum 3:2 treffen konnte (33.). Keine Minute später jubelte Regensburg erneut und es war schon wieder ein Powerplaytor. Diesmal saß Raphael Kaefer für Grafing in der Kühlbox und Daniel Stiefenhofer konnte nach tollem Pass von Barry Noe alleine ohne Probleme Morczinietz zum 4:2 ausspielen (34.). Mit dem Spielstand von 4:2 aus Gästesicht ging es aber nicht zum zweiten Pausentee, denn der zweite Importspieler des EHC Klostersee, Cole Gunner, konnte aus dem Gewühl zum 4:3 verkürzen (38.).

Vor den letzten zwanzig Minuten hatte der leidenschaftlich coachende Joe Wieser wohl die richtigen Worte an seine Mannschaft gerichtet, denn diese drehte mit Vollgas die Partie. Schon in der 46. Spielminute war es Charlie Taft, der mit seinem Hattrick zunächst zum 4:4 ausgleichen konnte. In der 48. Minute besorgte Quinlan dann sogar die erstmalige Grafinger Führung, auch wenn der Angreifer am Schlittschuh angeschossen wurde und die Scheibe von dort ins Tor ging, aber was zählt ist das Ergebnis und das lautete plötzlich 5:4. Nun musste also der Spitzenreiter aus der Domstadt alles geben, um eine überraschende Niederlage zu vermeiden. Peter Flache fand dann ziemlich schnell für seine Teamkollegen den Weg zurück in die Partie. In der 50. Spielminute feuerte Mark Dunlop von der blauen Linie in Überzahl und Flache konnte unhaltbar zum 5:5 abfälschen. Als dann erneut ein Hausherren-Akteur, natürlich zum Unmut der heimischen Anhänger, auf die Strafbank wanderte, konnten die Gäste erneut das Geschehen drehen, aber diesmal zu ihren Gunsten. Daniel Stiefenhofer überraschte mit einem Rückhandschuss Morczinietz so sehr, dass dieser die Scheibe nur noch zum 6:5-Endstand für Regensburg passieren lassen konnte (58.). Grafing zog zwar noch mal eine Auszeit und nahm Morczinietz vom Eis - Doug Irwin hatte übrigens nach dem 5:5 auch seine Auszeit in Anspruch genommen -, doch am Ende rettete der EVR den Sieg über die Zeit.

Somit haben die Oberpfälzer nun 101 Zähler auf ihrem Konto und Sieg Nummer 28 in Serie. Am Sonntag steigt in der heimischen Donau-Arena das Derby gegen den Deggendorfer SC, der mit Neu-Coach Christian Zessack anreist. Spielbeginn ist um 18.00 Uhr. Der EVR weist an dieser Stelle nochmal auf die Vorverkaufsmöglichkeiten hin. Tickets gibt es online unter www.reservix.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.