altEs war das erwartet enge Spiel in Franken und am Ende musste der EV Regensburg sogar beim 3:2-Sieg nach Verlängerung einen Punkt bei heimstarken Höchstadt Alligators zurücklassen.

Doug Irwin musste auf einige Akteure beim letzten Spiel vor der Deutschland Cup-Pause verzichten. Tim Brunnhuber war bereits zur U18-Nationalmannschaft abgereist, Peter Flache fehlte gesperrt und Lukas Heger sowie Daniel Stiefenhofer standen als Langzeitausfälle sowieso nicht zur Debatte. Dafür rückten gleich vier Akteure aus der DNL-Mannschaft in das Regensburger Aufgebot. Felix Schwarz, Nico Kroschinski, Philipp Grünbeck und Xaver Tippmann bekamen ihre Eiszeit. Die von Spielertrainer Daniel Jun betreuten Höchstadt Alligators konnten in Bestbesetzung auflaufen.

Die 977 Zuschauer am Dienstagabend sahen einen stark beginnenden EV Regensburg. Angepeitscht von 250 Schlachtenbummlern kontrollierten die Domstädter die Partie, belohnten sich aber viel zu wenig für ihre deutlichen Torchancen. Auch die Reihen wurden erneut – natürlich aufgrund der veränderten Personallage – durcheinander gewürfelt. So kehrte Vitali Stähle an die Seite von Nikola Gajovsky und Svatopluk Merka zurück. Außerdem gesellte sich Marco Habermann zu Billy Trew und Brandon Wong. Neben der dritten EVR-Linie um Stefan Huber, Benedikt Böhm und Yannick Drews bildeten die drei oben genannten DNL-Youngster den vierten Sturm. Das Regensburger Personal musste sich schließlich bis zur 19. Spielminute gedulden, um den ersten Treffer zu bejubeln. Brandon Wong überwand dort den unsicher agierenden Phillip Schnierstein im Alligators-Kasten zum 1:0-Pausenstand aus EVR-Sicht.

Nach Wiederanpfiff war die Partie genauso wie in den ersten zwanzig Minuten: Der EVR dominant, aber glücklos im Abschluss. Schnierstein im HEC-Kasten warf sich in jede Scheibe und hatte trotz seiner Unsicherheiten das Glück des Tüchtigen. Fast schon aus dem Nichts fiel in der 27. Minute der 1:1-Ausgleich. Der EVR leistete sich in der eigenen Zone einen leichtfertigen Scheibenverlust an der Bande und wurde prompt durch Patrik Dzemla bestraft. Nun gewann Höchstadt plötzlich Oberwasser und zeigte eindrucksvoll, warum es bisher als bester Aufsteiger und besonders heimstark gilt. Die Stimmung im bitterkalten Höchstadter Eisstadion explodierte dann vollkommen, als Ales Kreuzer eine Scheibe, die von hinter dem Tor in den Slot prallte, zum 2:1 für die Panzerechsen an Cody Brenner vorbei bringen konnte. Der EVR musste in dieser Phase aufpassen, dass er nicht noch höher in Rückstand geriet und reagierte aber mit wütenden Angriffen. Ziemlich fix fiel auch der Ausgleich, als Gajovsky nach einem Doppelpass mit Merka trocken zum 2:2 abschloss (34.).

Regensburg nahm sich immer wieder durch unnötige Strafzeiten selbst aus dem Spiel und raubte sich dadurch wertvolle Zeit. Auch im letzten Drittel waren jeweils zum Beginn und zum Ende zwei vermeidbare Aktionen, sodass leidenschaftlich kämpfende Hausherren das ein ums andere Mal an der Sensation schnuppern konnten. Vor allem Importakteur Petrak ließ öfters sein technisches Können aufblitzen und war brandgefährlich. Am Ende scheiterten die Gäste aus der Oberpfalz an ihrer mangelnden Konsequenz und mussten in die Overtime.

Die fünfminütige Verlängerung startete mit einer Unterzahl für den EVR und endete mit einem Treffer in Überzahl. Barry Noe war es am Ende, der nach scharfer Hereingabe von Brandon Wong zum erlösenden 3:2 traf (65).

Der Sieg in Höchstadt war bereits das vierte Erfolgserlebnis in Serie und somit können die Regensburger Kufencracks mit einem guten Gefühl in die Pause gehen. Zwar rutschten die Irwin-Schützlinge auf Rang drei ab, da der punktgleiche Deggendorfer SC einen regulären Sieg einfuhr, aber das ist alles nicht weiter wichtig. Regensburg hat jetzt Zeit, neue Energie zu tanken und kleine Wehwehchen auszukurieren. Weiter geht es am 11. November in der Donau-Arena mit dem direkten Rückspiel gegen die Höchstadt Alligators.

Höchstadt Alligators – EV Regensburg 2:3 (0:1, 2:1, 0:0) n.V.

Tore: 0:1 (18:29) Wong (Gulda, Schmitt), 1:1 (26:48) Dzemla (Sikorski), 2:1 (30:52) Kreuzer (Babinsky), 2:2 (33:28) Gajovsky (Merka, Stähle), 2:3 (64:26) Noe (Wong bei 4-3).

Zuschauer: 977
Schiedsrichter: Naust (Gogulla, Seeßle)
Strafen: Höchstadt 12, Regensburg 16