altDas Spitzenspiel der Liga hielt, was es versprach: Eine ordentliche Kulisse, wechselnde Führungen, gutes Eishockey und am Ende gab es erneut einen Sieg für Ligaprimus Regensburg, der durch ein 6:4 Erfolg Nummer 19 in Serie verbuchen konnte.

Bei den Gästen aus Regensburg fiel wie erwartet lediglich Michael Welter durch seinen Fingerbruch aus. Ansonsten agierte das gewohnte Stammpersonal und Thomas Ower hütete das EVR-Tor. Die Hausherren der Bayreuth Tigers konnten auf die Förderlizenzspieler Johannes Wiedemann (Tor) und Felix Linden (Abwehr) aus Weißwasser zurückgreifen. Auch Stefan Reiter kehrte nach überstandener Verletzung zurück ins Aufgebot, die beiden Ex-Regensburger Lukas Stettmer und Michael Kuhn waren nicht mit von der Partie.

Die 2.392 Zuschauer sahen einen etwas unerwarteten Start in die Partie. Normalerweise kommt der EHC Bayreuth immer mit sehr viel Tempo aus der Kabine, um den Gegner gleich eiskalt zu erwischen. Diesmal war der Respekt zwischen beiden Teams aber ziemlich hoch, sodass zunächst ein gegenseitiges Abtasten an der Tagesordnung stand. Optisch war jedoch der Gast aus der Oberpfalz etwas überlegen und dieser ließ etwas lässig erste gute Chancen liegen. Nikola Gajovsky hätte schon nach zwanzig Sekunden treffen können, auch Billy Trew vergab in Spielminute fünf denkbar knapp. Im Laufe der Spielzeit gab es gute Chancen auf beiden Seiten, doch zunächst hielten beide Torsteher ihren Kasten sauber. Als dann Hausherren-Verteidiger Daniel Sevo die erste Strafzeit zog, wurde sein Team sofort bestraft. Nikola Gajovsky war der Torschütze für den EV Regensburg, der nach einem Schlagschuss von Vitali Stähle goldrichtig für den Rebound zum 1:0 stand (16.). Mit diesem Ergebnis ging es aber nicht in die erste Pause, denn Fedor Kolupaylo gelang exakt 44 Sekunden davor noch der umjubelte Ausgleich für die Tigers. Der russische Importspieler blieb nach schneller Kombination eiskalt und stellte auf 1:1.

Über 450 mitgereiste Regensburger Fans sahen, wie ihre Mannschaft zu Beginn des zweiten Drittels einen Start nach Maß hinlegte. Lukas Heger traf schon in der 22. Spielminute zum 2:1 für seine Farben. Nach einem schnellen Konter war der Youngster Nutznießer eines präzisen Zuspieles von Billy Trew. Als dann etwas Konfusion vor dem Gäste-Gehäuse herrschte und Bayreuth ein vermeintliches Handtor erzielte - welches auch keine Anerkennung fand - gab es trotz der großen Fragezeichen in den Gesichtern der Spieler einen Penaltyschuss für die Hausherren. Nach dem Spiel wurde bekannt, dass dem EVR ein absichtliches Verschieben des Tores vorgeworfen wurde. Ivan Kolozvary führte für die Bayreuth Tigers aus und traf ohne große Probleme zum 2:2 (25.). Durch dieses Tor förmlich beflügelt rissen die Waßmiller-Schützlinge das Geschehen an sich. Regensburg reagierte mehr, als dass es agierte und ermöglichte somit Bayreuth viele zahlreiche Chancen. Allein Thomas Ower war es zu verdanken, dass die in weiß spielenden Oberpfälzer mit einem erneuten Unentschieden zum zweiten Pausentee gehen konnte. Die letzte nennenswerte Aktion war davor noch eine Faustkampfeinlage zwischen Mark Dunlop (EVR) und Robert Peleikis (EHC), die sich direkt nach dem Penaltytor von Kolozvary richtig gern hatten. Der Fight ging am Ende deutlich an Gäste-Verteidiger Dunlop.

Vor Abschnitt drei war fast schon klar: Diese letzten zwanzig Minuten werden es nochmal in sich haben! So kam es auch, denn beide Teams sorgten nochmal für richtig starkes Eishockey. Zunächst schlugen aber die Bayreuth Tigers zu, die sich zum ersten Mal am Freitagabend die Führung in dieser Partie sicherten. Dennis Thielsch bekam viel zu viel Platz und traf mit einem harten Schlagschuss zum 3:2 für die Mainfranken (45.). Wie würden die Gäste darauf reagieren? Wie es eben ein Spitzenreiter tut, nämlich mit dem schnellen Ausgleich! Die Tigers saßen in Person von Jozef Potac auf der Strafbank und das nutzte Peter Flache zum 3:3. Der Deutsch-Kanadier in Regensburger Diensten traf trocken aus dem Handgelenk nach schöner Kombination mit Lukas Heger und Yannick Drews zum erneuten Gleichstand zwischen beiden Teams (47.). Als dann Benedikt Böhm in der 52. Spielminute mit einem unwiderstehlichen Solo gleich zwei Gegenspieler und den verdutzten Wiedemann im Tigers-Tor zum 4:3 stehen ließ, waren die Verhältnisse wieder zurecht gerückt. Noch viel freundlicher gestaltete Jeff Smith den Spielstand für den EVR, als er in Unterzahl von Nikola Gajovsky auf die Reise geschickt wurde. Alleine vor Wiedemann im EHC-Kasten blieb Smith ganz cool und jagte die Scheibe in den Winkel (54.). Sergej Waßmiller versuchte trotzdem nochmal alles und nahm seinen Goalie vom Eis. Diese Maßnahme fruchtete auch sofort, denn 51 Sekunden vor Ende arbeitete Ivan Kolozvary die Scheibe zum 5:4-Anschluss über die Linie. Nun zogen die Tigers auch noch ihre Auszeit und kurz danach erneut ihren Torsteher zu Gunsten eines sechsten Feldspielers, doch diesmal klappte es nicht mehr mit dem Torerfolg, ganz im Gegenteil sogar: Der Spitzenreiter aus Regensburg legte nochmal nach und traf durch Peter Flache zum 6:4-Endstand (60.).

Durch den Sieg Nummer 19 in Serie, der übrigens nun auch den alten Vereinsrekord aus der Saison 1992/93 (18 Siege in Folge) in den Schatten stellt, wurde der Vorsprung auf Bayreuth sogar noch ausgebaut. Nun liegt der EVR sensationelle 25 Zähler vor dem Zweiten aus Franken und sollte somit fast nicht mehr einzuholen sein. Schon am Sonntag wird aber das Team von Doug Irwin erneut auf eine harte Probe gestellt, denn dann reist der EV Landshut, der sich stark im Aufwand befindet, mit zahlreichen Fans im Rücken in die Domstadt. Im Derby, bei dem der Club auf ein volles Haus hofft, wird ähnlich starker Sport wie am Freitagabend in Bayreuth geboten werden. Anpfiff ist um 18.00 Uhr.

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