Stephan66 schrieb:
Sehe nicht nur bei Huber und Tahedl einen Sprung sondern auch bei Reihen Kollegen Michael Welter. Den größten Sprung hat für mich der Andi Pielmeier gemacht zusammen mit dem immer stärker werden werdenden Andi Feuerecker bilden sie das Topabwehrgespann. Die Wertschätzung der beiden sieht man das sie meist aufs Eis kommen wenn die Topreihe des Gegners am Eis ist!
Ansonsten sieht man das der Verein im Wandel ist und von der neuen Führung viel gemacht wird. Das einzige Manko ist meiner Meinung nach der Zuschauer Zuspruch, man ist zwar im Soll laut Statistik, aber die Spielweise der Mannschaft hat mehr verdient. Die meisten haben halt noch nicht verinnerlicht das es kein Zaubereishockey mehr gibt wie die letzten Jahre. Den Erfolg muss man sich hart erarbeiten sowohl auf dem Eis als auch neben dem Eis.
Problem bei den Zuschauern ist einfach, dass viele es Leid sind ihr Geld nicht nur für mittelklassiges Oberliga-Eishockey auszugeben, sondern es auch als eine Investition in die Zukunft zu sehen. Ich kenne so gut wie keinen, der in die Arena geht nur weil der Verein auf dem berühmten "guten Weg" ist. Andersrum kenne ich genügend die mit der Aussage "Ist doch sowieso immer das gleiche. Am Ende haben sie wieder kein Geld!" nicht mehr in die Arena gehen. Es ist bei uns mittlerweile ein Teufelskreis, den man seit Jahren schon beim Jahn sehen kann. Man braucht neue Fans, die kriegt man aber nur über die Event- und Erfolgsschiene. Dazu braucht man Geld, das man nicht hat. Ein Fass ohne Boden. Die Mannschaft muss erst mal begeistern, das tut sie trotz Niederlagen immer noch in gewisser Weise. Nur wenn man am nächsten Tag in der Zeitung wieder von einer EVR-Niederlage liest, dann lockt man die "Erfolgsfans" nicht in die Arena.
Das "Lustige" an der ganzen Sache ist, dass man wirklich kurz davor ist auf diesem Weg das richtige Erfolgskonzept gefunden zu haben. Event wird geboten. Neuer Einlauf, mehr Sponsoren, mehr Aktionen, Video-Übertragung der PK in den Vorraum usw. Meistens sind es nur so Kleinigkeiten, die einen Unterschied ausmachen und der ganze Abend wirkt runder und unterhaltsamer. Was fehlt ist der genannte Erfolg und der könnte anhand von Bedienen von 2-3 Stellschrauben sich
relativ leicht einstellen:
- Ein Kontingentstürmer tut das was der Zuschauer erwartet: Er scort regelmäßig, bietet eine solide Arbeit, zeigt Führungsqualitäten und bietet eine gewisse "Show". Schmidt macht das als Verteidiger super. Starker Blueliner, gutes Abwehrverhalten und beim Penaltyschiessen ein Highlight an sich
Einzig sein Aufbauspiel ist katastrophal, aber das ist eigentlich auch nicht seine primäre Aufgabe. Nunn lässt viele seine in ihn gesteckten Erwartungen vermissen. Wenn er scort, dann meist als Passgeber. Einen Matchwinner-Typen erkenne ich in ihn mittlerweile gar nicht mehr. Wird diese Position genauso gut ausgefüllt wie die von Schmidt wären wir um einige Sorgen ärmer.
- Verteidigung. Da fehlt die nötige Konstanz und Erfahrung. Mir war schon vor der Saison Angst und Bange wenn ich mir die Abwehrreihen angeschaut habe. Das war mir bei allen Sparzwängen zu viel Grün hinter den Ohren. Ein Typ wie Chris Heid hätte uns mittlerweile soooo gut getan und mit ziemlicher Sicherheit solche ärgerlichen Punktverluste wie in Schweinfurt oder Erding erspart. Ich hoffe immer noch, dass man auf dem Sektor mit dem eingeplanten Budget für Heid noch bei einem weiteren Defender tätig wird, wobei allen klar sein muss, dass dieser wohl kaum an die Qualitäten eines Heid rankommen wird. Dieser Mann wäre ein Glücksfall für uns gewesen.
- Specialteams. Anfangs noch eines unserer Prunkstücke, heute nur noch allenfalls unser Stiefkind. Da ist der Trainer gefragt, natürlich unter Berücksichtigung, dass das Team sehr jung ist. Aber meistens stehen bei solchen Situationen Spieler auf dem Eis, die schon die ein oder andere Senioren-Saison auf dem Buckel haben und wissen, wie man Powerplay oder Penaltykilling spielt.
Ich glaube bei allen drei Punkten ist das Kind noch lange nicht in den Brunnen gefallen. Überall kann man noch reagieren. Stimmt auch weiterhin die Einstellung im Team an sich, dann könnte es durchaus eine erfolgreiche Saison werden, auch wenn es so oder so ein hartes Stück Arbeit wird. Aber das wussten wir zuvor ALLE.
chris