chris schrieb:
ice.bear#86 schrieb:
Der Hauptkritikpunkt ist doch unser Powerplay und die Chancenverwertung.
Sicherlich ist es ärgerlich, wenn wir über 12 Schüsse pro Tor brauchen, aber ist es nicht ausgesprochen positiv, dass wir in der Lage sind, uns in jedem Spiel eine Vielzahl an hochqualitativen Chancen herauszuspielen? Es wäre doch das viel größere Problem, wenn wir gar nicht die Chancen hätten - oder?
Daran sieht man doch, dass Qualität da ist, dass Talent da ist. Wir geben uns in jedem Spiel die Chance zu gewinnen, wie es Erich Kühnhackl ausdrücken würde.
Allerdings ist "mitspielen" und "mithalten" nicht der Anspruch, den das Team an sich hat. Ich konnte im Sommer mal ein bisschen mit Andrew Schembri plaudern. Er hat gesagt, wie es ihn beeindruckt hat, mit welchem Mindset die Mannschaft unterwegs ist. "They always wanna win. I mean, they REALLY wanna win."
Absolut Zustimmung!
Und daran sieht man wie professionell in der Mannschaft gearbeitet wird. Gegen Rosenheim drei Mal ausgeglichen, gegen Freiburg den 2-3-Nackenschlag sogar noch gedreht, vom RAV-Spiel ganz zu schweigen. Hier liegt in meinen Augen auch der fundamentale Fehler bei der Sichtweise von BigMoveAndy. Er vermischt Fehler mit Professionalität. Selbst die besten Profis, egal in welchem Job, machen Fehler. Die Frage ist wie sie damit umgehen und hier kommt Professionalität ins Spiel.
chris
Vorweg: Platz 4, die Eisbären mittendrin in dieser ausgeglichenen DEL2, wir sind (mit)führend bei den Stats der Goalies und TopScorer, wir haben auch die meisten Chancen, mit am meisten Zuschauer, mit am wenigsten Strafzeiten. Dies alles ist aller Ehren wert. Top.
Dagegensteht eines der schlechtesten Powerplays im Ertrag sowie mit am meisten Gegentore in UZ sowie mit am wenigsten Ertrag bei den vielen Torchancen. Auch das ist die Wahrheit. Eine Wahrheit und Werte, die in uns die Folgerung auslöst "da wäre noch mehr drin gewesen" bzw "die ein oder andere Niederlage wäre vermeidbar gewesen" oder "der ein oder andere Punkt mehr wäre möglich gewesen". Wäre auch, aber das ist halt auch Eishockey und Profisport, der nicht im Konjunktiv stattfindet.
Zur "Professionalität" gehört aber halt auch, dass man sich nicht mit dem Erreichten (z.B. Tabellenplatz) und Nichterreichten (schlechte ÜZ) zufrieden gibt, weiter hart daran arbeitet. Das machen die Eisbären mit MK als Trainer bestimmt. Das gehört mittlerweile zu unserer DNA, zu unserem besonderen Mindset, wie Schembri anscheinend auch so herausgestellt hat.
Was allerdings manchmal für uns Fans wohl etwas unverständlich ist, warum man trotz gewisser Defizite manchmal stur an der eigenen Spielweise festhält, weiter (zu) verspielt ist, weiter noch einen und noch einen Querpass spielt, weiter ums Tor rumkurvt als "einfach" mal die Scheibe vors Tor zu werfen, warum auch überwiegend kein Eisbär vorm gegnerischen Goalie steht, warum weiterhin nicht mehr oder schneller abgeschlossen wird usw. Dieses eigene "Spielverhalten" in gewissen Phasen einfach mal abzuändern, gehört halt auch zu einem Profi, hier mehrere Wege seines Spiels zu haben und nicht nur Plan A. Auch das könnten einige Fans, u.a. Bigmove mit "mehr Professionalität" meinen usw. Das Streben nach dem Optimalen, danach immer (noch) besser werden zu wollen.
Das ist als Diskussion gemeint, nicht als Bekriteln. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Wahnsinn, wie sich die Eisbären in den letzten Jahren entwickeln haben, wie schnell, stark und professionell wir jetzt auch die DEL2 angenommen haben und welche gute Rolle wir jetzt schon in dieser ausgeglichenen Liga spielen.